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MPC Reefer Flottenfonds 1 und 2 geraten in Schräglage: Anlegern drohen Verluste

Veröffentlicht von Andreas Frank am 09. Februar 2012

Über die derzeit nach wie vor anhaltende Krise geschlossener Schiffsfondsbeteiligungen und die sich hieraus für tausende von Schiffsfonds-Anlegern ergebenden und oftmals gravierenden Folgen hatten wir an dieser Stelle bereits mehrfach berichtet. Das Überangebot an Frachterschiffen die fehlende  Kapazitätsauslastung sowie hohe Betriebskosten sind dabei nur einige Probleme mit denen die oftmals in Existenz bedrohende Tiefen zu sinken drohenden Schiffsfonds zu kämpfen haben. Gerät ein Schiffsfonds – wie unlängst die MPC Capital Reefer Flotte 1 und 2 – dann noch in die Wechselkursfalle der zur Liquiditätssicherung aufgenommenen und in japanischen Yen lautenden Fremdwährungsdarlehen drohen den Anlegern zum Teil hohe Verluste.

MPC Reefer Flottenfonds 1 steckt in Zahlungsschwierigkeiten

Die Gründe für die wirtschaftliche Talfahrt des 2006 seitens des Emissionshauses MPC Capital aufgelegten und in Kühlschiffe (reefer) investierenden geschlossenen Schiffsfonds MPC Reefer Flotte 1 sind vielseitig : Zum einen leidet der MPC Capital Schiffsfonds unter der auch im neuen Jahr nach wir vor schwächelnden Marktlage im Bereich  konventioneller Kühlschiffe. Zum anderen kämpft der MPC Reefer Flotte 1 mit den Auswirkungen des seinerzeit zu vermeintlich günstigen Konditionen aufgenommenen und auf Japanische Yen lautenden Fremdwährungsdarlehens. Infolge des im Verhältnis zum Euro stark angestiegenen Japanischen Yen haben sich die Konditionen für die Rückführung des Fremdwährungskredites deutlich zu Ungunsten des Schiffsfonds verschlechtert: Mangels hinreichender Auslastung und fehlender Einnahmen ist der ins Straucheln geratene MPC Capital-Schiffsfonds derzeit noch nicht einmal mehr in der Lage die laufenden Tilgungsleistungen zu erbringen.

Poolratengarantie für MPC Schiffsfonds ausgelaufen

Die ohnehin bereits angespannte wirtschaftliche Lage des MPC Capital Reefer Flottenfonds 1 wird darüber hinaus noch dahingehend erschwert dass die so genannte Poolraten – oder Betriebskostengarantie vergangenes Jahr ausgelaufen ist. Mittels der für 5 Jahre festgelegten und seitens des Charterers Seatrade gesicherten Poolratengarantie konnten die Schiffsfondsanleger des MPC Reefer Flottenfonds 1 mit einer jährlich auszuzahlenden Mindestausschüttung sowie einer schnelleren Entschuldung der insgesamt 14 Kühlschiffe rechnen.

Finanzierungszusage für MPC Flottenfonds Reefer 1 steht aus

Weiteres Ungemach droht den MPC Capital Flottenfondsanlegern seitens der ursprünglich die Liquidität des Schiffsfonds mittels Darlehen gesicherten HSH Nordbank. Trotz derzeit noch laufender Verhandlungen zwischen der Geschäftsführung des MPC Capital Schiffsfonds und HSH hat letztere bereits verlautbaren lassen die in zwei Jahren anstehende Anschlussfinanzierung nicht weiter übernehmen zu wollen.

Folge für die MPC Capital Flottenfonds Reefer 1 Anleger: Neben dem Verzicht auf sicher geglaubte Ausschüttungen dürfte ihnen bei weiter anhaltender finanzieller Schräglage des MPC Capital Flottenfonds in Kürze eine Aufforderung zu Nachschusszahlungen bevorstehen.

Schwesternfonds MPC-Fonds Reefer Flotte 2 finanziell angeschlagen

Auch der 2007 seitens MPC Capital aufgelegte Schiffsfonds MPC-Fonds Reefer Flotte 2 steckt in einer finanziellen Schieflage. Die Ursachen unterscheiden sich dabei kaum von dem ein Jahr älteren MPC Reefer Flotte 1.

Ähnlich wie im MPC Reefer Flotte 1 laufen auch im MPC-Fonds Reefer Flotte 2 Verhandlungen mit der derzeit den MPC Capital Schiffsfonds finanziell noch über Wasser haltenden  Nord LB. Geht deren Geduld mit dem in Zahlungsschwierigkeiten geratenen Schiffsfonds zur Neige werden auch die MPC Capital Anleger dieses Schiffsfonds mit Nachschussforderungen rechnen müssen.

Vertrieb oftmals über Banken

In vielen Fällen wurde auch der MPC Reefer Flottenfonds 1 und 2  über Volks- und Raiffeisenbanken vertrieben. Dabei wurde dieser Schiffsfonds als besonders sichere Anlage empfohlen. Auf Risiken wie Totalverlust wurde regelmäßig nicht hingewiesen. Auch wurde die Höhe der weichen Kosten in den Beratungsgesprächen in der Regel nicht bzw. nicht ausreichend offengelegt. Aufgrund der kickback-Rechtsprechung des Bundesgerichthofes bestehen deshalb gute Chancen für die Anleger Schadensersatzansprüche geltend zu machen.

Was können betroffene MPC Schiffsfonds-Anleger jetzt tun?

Geschädigte Anleger des MPC Reefer Flottenfonds 1 und 2 sollten in jedem Fall ihre in Betracht kommenden Ansprüche zeitnah durch einen auf Anlegerschutz spezialisierten Rechtsanwalt prüfen lassen. Gerne können Sie diesbezüglich über unser Kontaktformular mit uns in Verbindung treten.

Andreas Frank

Autor

Andreas Frank, Rechtsanwalt
Anwaltskanzlei Aslanidis, Kress & Häcker-Hollmann