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Grauer Kapitalmarkt: BaFin Studie zeigt geringes Verständnis des Marktsegments

Veröffentlicht von Mirela Stanisic am 01. Dezember 2020

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Vermögensanlagen des sogenannten Grauen Kapitalmarktes sind riskant. Eine aktuelle BaFin-Studie zeigt, dass dies vielen Anlegern nicht bewusst ist. Über 4.000 repräsentativ ausgewählte Personen wurden zum Verständnis von Investitionen in den Grauen Kapitalmarkt befragt.

Für ihre Studie klassifizierte die BaFin folgende Produkte aus dem Vermögensanlagengesetz (VermAnlG) als Graumarktprodukte:

4,5 Prozent der über 18-jährigen Befragten, also über 3 Millionen Menschen, haben bereits Investments im Grauen Kapitalmarkt getätigt. Laut Studie ist der typische Anleger über 40 Jahre (69 Prozent) hat einen höheren Bildungsabschluss (34 Prozent), ist angestellt (71 Prozent) und verdient überdurchschnittlich. Innerhalb der Graumarktprodukte dominieren die Unternehmensbeteiligungen, gefolgt von Direktinvestments. Für 36% der befragten Erwerber von Graumarktprodukten ist es relevant, in eine konkrete Sache, wie zum Beispiel Container, zu investieren.

Grauer Kapitalmarkt: Riskante und spekulative Anlagen

Der Graue Kapitalmarkt ist die Summe der Anbieter und Produkte, die keine Erlaubnis der BaFin benötigen, nicht ihrer Aufsicht unterliegen und nur wenige gesetzliche Vorgaben erfüllen müssen. Der Graue Kapitalmarkt ist nur mäßig reguliert, daher ist für Anleger besondere Vorsicht geboten. So sind unternehmerische Beteiligungen beispielsweise mit hohen Risiken für Gesellschafter verbunden und als Altersvorsorge oder für sicherheitsorientierte Anleger nicht geeignet. In manchen Fällen versprechen Anbieter sichere Sachwerte mit hohen Renditen. Grundsätzlich gilt: Bei Produkten des Grauen Kapitalmarktes handelt es sich um riskante und spekulative Anlageformen. Anleger müssen mit hohen Ausfällen rechnen und verlieren möglicherweise sogar ihr gesamtes eingesetztes Vermögen. Bei einigen Ergebnissen der aktuellen BaFin-Studie zeigt sich, dass Anleger sich des hohen Risikos oft nicht bewusst sind.

  • Der Begriff „Grauer Kapitalmarkt“ ist nur 22% aller Befragten bekannt – auch von den Erwerbern von Graumarktprodukten kennen lediglich 53% den Ausdruck.
  • Das zentrale Motiv bei der Anlage in Produkte des grauen Kapitalmarktes ist nach der hohen Renditeerwartung die Erwartung einer sicheren Geldanlage. Ganze 41 Prozent der Graumarktanleger gaben dies in der Studie an.
  • Die wesentlichen Ziele, die mit dem Produktkauf verfolgt werden, sind die finanzielle Absicherung im Allgemeinen und Altersvorsorge.
  • Etwa jeder Zweite hat bei Direktinvestments bereits Geld verloren, bei Unternehmensbeteiligungen etwa jeder Fünfte.

Bei einer Vielzahl der Befragten herrscht ein geringes Verständnis des Marktsegments vor. 36% der Erwerber von Graumarktprodukten verbinden mit Graumarktprodukten ein hohes Verlustrisiko. Bei den Befragten, die noch keine Graumarktprodukte erworben haben, halten 41% der Befragten, die Produkte für sehr verlustreich.

Hinzu kommt, dass es auf dem Grauen Kapitalmarkt neben seriösen auch zweifelhafte Angebote gibt, die einerseits hohe Renditen in Aussicht stellen, die damit einhergehenden Risiken jedoch verschleiern, verharmlosen oder für Kunden undurchsichtig darstellen.

Die vollständige Studie ist auf der Seite der BaFin veröffentlicht.

Weitere Informationen und kostenfreie Erstberatung

Informationen zu den Produkten finden Sie auch auf der Website unsere Kanzlei. Anlegern, die sich mit einer komplexen Anlageentscheidung konfrontiert sehen, empfehlen wir eine Prüfung der juristischen Aspekte durch eine auf das Kapitalanlagerecht spezialisierte Fachkanzlei. Für eine unverbindliche Anfrage stehen wir Ihnen per E-Mail über unser Kontaktformular oder am Telefon unter 0711 9308110 zur Verfügung.

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Mirela Suvalic

Autorin

Mirela Stanisic, Wirtschaftsjuristin, Bachelor of Science (Univ. Augsburg)
Anwaltskanzlei Aslanidis, Kress & Häcker-Hollmann