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Nach Gerichtsgutachten: Abgasskandal erreicht Audi Benziner

Veröffentlicht von Annekatrin Schlipf am 19. August 2020

Abgaswerte-manipuliert

Der Abgasskandal erreicht nun auch Audi Benziner: Einem Bericht der Tagesschau vom 19.08.2020 zufolge mehren sich nun auch bei einem Audi mit Benzinmotor Indizien für eine illegale Abschalteinrichtung. Das Landgericht Offenburg hat in einem Verfahren ein Gutachten erstellen lassen. Der bestellte Gutachter kommt demnach zu dem Ergebnis, dass über eine so genannte Prüfstandserkennung der Schadstoffausstoß illegal beeinflusst wird. Bei dem Fahrzeug handelt es sich um einen Audi Q5 von 2015 mit Zwei-Liter-TFSI-Motor – angeblich schadstoffarm mit der Norm Euro 6.

Gutachten bestätigt Zykluserkennung bei Audi Benziner

Das entsprechende Gutachten liegt dem SWR vor. Dabei wurde der Audi Benziner mehreren Tests unterzogen. Aus dem Gutachten geht hervor, dass der Ausstoß an Stickoxid und Kohlenmonoxid deutlich ansteigen, wenn vor dem Test das Lenkrad eingeschlagen wurde. Drehen sich die Reifen dagegen, ohne dass das Lenkrad eingeschlagen wird, erkenne das Fahrzeug den Prüfstand und optimiere die Abgasreinigung. Anhand des Lenkwinkels soll das Fahrzeug also erkennen, ob es sich im Prüfzyklus befindet. Eine sogenannte Zykluserkennung erkennt das Fahrzeug, wenn es einen bestimmten Fahrzyklus auf einem Rollenprüfstand abfährt und die Motorsteuerung auf ein entsprechend schadstoffarmes Kennfeld umschaltet. Im Fall vor dem Landgericht Offenburg soll der Ausstoß an Stickoxiden bei eingeschlagenem Lenkrad um 24 Prozent zugenommen haben und lag bei mehr als 80 mg/km. Dieser Wert liege laut Gutachten enorme 300 Prozent über den Herstellerangaben von Audi. Der Grenzwert für Benziner mit der Schadstoffklasse Euro beträgt 60 mg/km. Auch der Ausstoß an Kohlenmonoxid sei erheblich, konkret um 60 Prozent, erhöht.
Offenbar trimmten die Audi-Ingenieure die Motorsteuerung für diesen Fall auf Leistung und Effizienz und verringerten die Abgasreinigung – genau wie bei den Diesel-Motoren vom Typ EA189, die im Mittelpunkt des Abgasskandals stehen.

Laut tagesschau.de erhärten interne VW-Unterlagen, die Reportern des Südwestrundfunks zugespielt wurden, den Verdacht auf illegale Manipulationen auch bei Benzin-Motoren. Weder der VW-Konzern noch Verkehrsministerium und Kraftfahrtbundesamt äußerten sich bisher zu den Unterlagen und den auffälligen Messwerten des Gerichtsgutachters.

Benziner im Abgasskandal

Meldungen zu Benzinern im Zusammenhang mit dem Abgasskandal gab es bereits früher. 2017 gab es erste Hinweise, nachdem amerikanischen Prüfern ein erhöhter CO2 Ausstoß durch einen Dreh am Lenkrad aufgefallen war.
Mitte 2019 hatte das Kraftfahrtbundesamt den Automobilhersteller Opel dazu verpflichtet, etwa 210.000 Benziner zurückzurufen. Grund des Rückrufs ist eine Überschreitung der Grenzwerte für Stickoxide. Der Rückruf hat die Modelle Opel Adam und Corsa der Baujahre 2018 und 2019 mit 1.2L – und 1.4L-Ottomotoren betroffen – allein in Deutschland vermutlich etwa 54.000.

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Autorin

Annekatrin Schlipf, Diplom-Wirtschaftsjuristin (FH)
Anwaltskanzlei Aslanidis, Kress & Häcker-Hollmann