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Nachrangdarlehen VKP Mittelstands Invest GmbH – Hilfe für betroffene Anleger

Veröffentlicht von Nursel Orhan am 07. Juli 2020

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Anleger haben über Nachrangdarlehen Kapital in die VKP Mittelstands Invest GmbH investiert. Die Firma wird liquidiert und Anlegern droht der Totalverlust ihres investierten Kapitals. Wer über die Risiken oder Provisionen bei der Beratung nicht umfassend aufgeklärt wurde, kann Schadensersatzansprüche und damit die Rückabwicklung der Anlage verlangen.

Update 09.05.2022: Darlehensgeber*innen haben ein Schreiben der Advo-Consult Unternehmensberatung UG erhalten, in dem ihnen ein Angebot zur Verteilung eines Liquidationserlöses in Höhe von 7,5%– 9% gemacht wird. Im Gegenzug sollen sie auf alle weiteren Ansprüche verzichten. Die Frist zur Annahme des Angebotes ist der 25.05.2022. Wir beraten Sie zu Ihren rechtlichen Möglichkeiten und der Geltendmachung von Schadensersatzansprüchen. Nutzen Sie dafür die kostenfreie Ersteinschätzung für Ihren individuellen Fall.

VKP Mittelstands Invest GmbH wird liquidiert

Die Firma VKP Mittelstands Invest GmbH wurde am 03.12.2014 im Handelsregister eingetragen und hatte zuletzt ihren Sitz Niederdorf. Gegenstand des Unternehmens war die Beratung von Privatpersonen, Firmen und Fonds im Bereich Kosten, Firmenbewertung und Unternehmensführung sowie Kauf, Halten und Verkauf von Unternehmensbeteiligungen. Das Unternehmen, beim Amtsgericht 09112 Chemnitz unter der Handelsregister-Nummer HRB 32140 geführt, wird liquidiert und ist nicht mehr wirtschaftsaktiv.

Wir vertreten Anleger, die über ein Nachrangdarlehen Kapital in die VKP Mittelstands Invest GmbH investiert haben. Insgesamt hat die VKP nach eigenen Angaben Nachrangdarlehen in Höhe von € 2.249.000,- aufgenommen. Ziel der Firma war es, mit dem Kapital der Anleger, Unternehmen mit dem Schwerpunkt auf Forschung und Entwicklung zu finanzieren. Mit den Nachrangdarlehen wurde zu einem großen Teil – 1.165.000,- EUR – das Unternehmen Axiogenesis AG finanziert. Die Axiogenesis AG unterstützt die Pharmaindustrie in der Herstellung von neuen Medikamenten. Außerdem wurden 100.000,- EUR in Aktien der IBlue AG und 80.000,- EUR in eine Firmenbeteiligung (Austria) investiert. Die Beteiligung an der IBlue AG wurde bereits im Jahr 2017 wegen Konkurs abgeschrieben. In einem Rundschreiben vom 20.06.2017 wurden die Investoren der VKP darüber informiert, dass die liquiden Mittel aufgebraucht sind und ab dem Monat Juni 2017 keine Auszahlungen mehr erfolgen werden. Außerdem ist die Rede von einem Fehlbetrag zum 31.12.2016 in Höhe von 749.200.00,- EUR, der nicht durch Eigenkapital gedeckt sei. Die Kölner Axiogenesis AG ist im August 2017 mit der belgisch-niederländischen Pluriomics BV zur Ncardia verschmolzen. Der Standort in Köln wurde zu Ncardia AG Germany. Am 02.04.2019 hat die Ncardia AG beim Amtsgericht Köln, Aktenzeichen: 74 IN 72/19, ein Insolvenzantrag gestellt. Mit Beschluss vom 21.08.2019 hat die Gläubigerversammlung dem Verkauf und der Übernahme der insolventen Ncardia durch den Wirkstoffforscher Evotec mit Sitz in Hamburg zugestimmt. Unklar ist, ob und in welcher Höhe die betroffenen Anleger der VKP überhaupt von möglichen Gewinnen der Evotec profitieren können. Vielmehr deuten diese Abläufe deuten darauf hin, dass sich die Anleger auf den Verlust ihres investierten Kapitals einstellen müssen.

Nachrangdarlehen ist eine hoch riskante Kapitalanlage

Die in den Vertrieb involvierten Berater versprachen seinerzeit im Beratungsgespräch eine sichere und gewinnbringende Kapitalanlage. Die erheblichen Risiken kamen dabei nicht zur Sprache. Während der Laufzeit des Darlehens über 5 Jahre sollten die Anleger Zinsen in Höhe von 6,8 % p.a. erhalten und am Ende das investierte Kapital zurückbekommen. Darüber hinaus sollte eine variable Verzinsung in Höhe von 5 % des positiven Jahresüberschusses der Gesellschaft unter den im Darlehensvertrag genannten Bedingungen möglich sein. Wie sich nun herausstellte, war diese Investition keinesfalls sicher und lukrativ. Vielmehr handelt es sich um ein Nachrangdarlehen, bei dem das Risiko des Totalverlustes bestand. Denn bei diesen Nachrangdarlehen handelt es sich um ein Darlehen mit qualifiziertem Rangrücktritt und somit um bedingt rückzahlbare Gelder. Im Falle der Insolvenz der VKP Mittelstands Invest GmbH erfolgt eine Befriedigung der Nachrangdarlehensgeber erst nach sämtlichen anderen Gläubigern. Aufgrund des qualifizierten Rangrücktritts ist ein Rückzahlungs- und Zinszahlungsanspruch auch außerhalb des Insolvenzfalles dann ausgeschlossen, wenn die Zahlung einen Grund für die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens über das Vermögen des Darlehensnehmers herbeiführen würde.

Was können Anleger der VKP Mittelstands Invest GmbH jetzt tun?

Über die Risiken eines solchen Nachrangdarlehens müssen Anleger umfassend aufgeklärt werden. Anlageberater und Vermittler können sich schadensersatzpflichtig gemacht haben, wenn sie die Anleger nicht umfassend über die Risiken und insbesondere über das Totalverlustrisiko aufgeklärt haben. Außerdem müssen sie über die mangelnde Eignung zur Altersvorsorge aufklären. Eine Beratungspflichtverletzung des Beraters liegt auch dann vor, wenn die Risiken verschleiert oder verharmlost werden. Sollte auf die anfallenden Provisionen nicht hingewiesen worden sein, haften Finanzvertriebe unter Umständen für den entstandenen Schaden. In der Vergangenheit haben Gerichte außerdem in einigen Fällen entschieden, dass die Klauseln zum Nachrangdarlehen AGB-rechtlich nicht wirksam sind.

Wir prüfen kostenfrei, ob in Ihrem Fall Schadensersatzansprüche geltend gemacht werden können. Nutzen Sie unser Online-Formular für eine unverbindliche Ersteinschätzung durch unsere spezialisierten Anwälte.

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