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Solar Millennium AG insolvent: 30.000 Anleger betroffen
Veröffentlicht von Andreas Frank am 11. Januar 2012
Das Erlanger Ökoenergieunternehmen Solar Millennium AG hat im Dezember 2011 beim Amtsgericht Fürth Insolvenz angemeldet. Von der Insolvenz sind 30.000 Anlegerinnen und Anleger betroffen, die sich mit Gewinnerzielungsabsicht an der Solar Millennium AG beteiligt haben. Solar Millennium projektiert und finanziert weltweit Solarkraftwerke. Insgesamt verfügt Solar Millennium über 60 Projektgesellschaften und Beteiligungen, unter anderem in Deutschland, den USA und Spanien. Die meisten Projekte befinden sich noch in der Entwicklungsphase. Der inzwischen zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellte Volker Böhm will das Unternehmen fortführen. Anleger, die dem Unternehmen ihr Geld anvertraut haben, müssen sich nun jedoch mit einem weitgehenden Totalverlust auseinandersetzen.
Aussichten für Anleihekäufer
Insgesamt 16.000 Solarfonds-Anleger haben Inhaber-Teilschuldverschreibungen gezeichnet, mit denen das Unternehmen seine Projekte finanziert. Sie haben Anlegergelder in Höhe von insgesamt 227 Mio. Euro direkt in die Solar Millennium AG investiert und sind damit Miteigentümer geworden. Diese Anleger müssen ihre Forderungen nach Eröffnung des Insolvenzverfahrens beim Insolvenzverwalter zur Insolvenztabelle anmelden. Ob die Anleger ihre Einlage vollständig zurückerhalten, ist offen. Erfahrungsgemäß entsprechen die Quoten nicht der ursprünglichen Beteiligungssumme.
Geschlossene Fonds: Andasol Fonds GmbH & Co. KG und Iberosol Fonds GmbH & Co. KG
Für die rund 4.000 Zeichner der geschlossenen Fonds Andasol Fonds GmbH & Co. KG und Iberosol Fonds GmbH & Co. KG mit rund 54 Millionen Euro beteiligt haben, besteht die Möglichkeit, einen Teil ihres Geldes zurückzuerhalten.
Die Andasol Fonds GmbH & Co. KG und die Iberosol Fonds GmbH & Co. KG sind eigenständige Gesellschaften, die keinen Insolvenzantrag gestellt haben. Die Fondsanleger sind als Kommanditisten auch keine Gläubiger der Solar Millennium AG. Beim Iberosol Fonds befinden sich die Anlegergelder auf einem Treuhandkonto. Das Projekt konnte nicht finanziert werden und musste vorzeitig beendet werden. Sobald ein entsprechender Gesellschafterbeschluss vorliegt, soll der Fonds rückabgewickelt und das Geld an die Zeichner ausgezahlt werden.
Aktionäre erleiden Verluste
Die 14.000 Aktionäre haben in einem Insolvenzverfahren nur dann Anspruch auf Zahlungen, wenn die Forderungen aller Gläubiger zu 100 Prozent befriedigt werden. Da dies im Insolvenzfall nur sehr selten der Fall ist, müssen die Aktionäre mit einem Totalverlust rechnen. Für ein alternatives Insolvenzplanverfahren sieht der vorläufige Insolvenzverwalter Böhm keine Anhaltspunkte. Es wird jedoch versucht, die Projektgesellschaften als Paket an Investoren zu verkaufen.
Was können Anleger tun?
Betroffene Anleger des Solarfonds sollten schnell handeln. Sobald der Insolvenzverwalter das Insolvenzverfahren eröffnet hat, sollten Anleger ihre Ansprüche rechtzeitig und formgerecht beim Insolvenzverwalter anmelden. Darüber hinaus sollten Anleger der Solar Millennium AG ihre in Betracht kommenden Ansprüche umgehend von einem auf Kapitalanlagerecht spezialisierten Rechtsanwalt prüfen lassen. Wurden Anleger nicht über die erheblichen Risiken der Anlage aufgeklärt, kommen Schadensersatzansprüche wegen Falschberatung in Betracht. Auch Ansprüche gegen die Verantwortlichen der Solar Millennium AG kommen in Betracht.
Über unser Kontaktformular haben Anleger der Solar Millennium AG die Möglichkeit, mit uns in Verbindung zu treten und sich umfassend über die in ihrem Fall bestehenden Handlungsmöglichkeiten zu informieren.