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Anlegern der Containerfonds Conrendit 6 und Conrendit 8 drohen hohe Verluste
Veröffentlicht von Andreas Frank am 21. März 2012

Die Zeichnung der vom Hamburger Emissionshaus Conrendit aufgelegten Containerfonds Conrendit 6 und Conrendit 8 entwickelt sich für deren Anleger immer mehr zu einem wirtschaftlichen Fiasko. So mussten die Anleger der beiden 2005 und 2007 aufgelegten und schnell in wirtschaftliche Schieflage geratenen Containerfonds nicht nur einmal auf sicher geglaubte Ausschüttungen verzichten. Im Falle des sich nunmehr abzeichnenden Notverkaufs von Containern, der zur Sicherung der Liquiditätslage der beiden Containerfonds notwendig geworden ist, drohen den Conrendit-Anlegern darüber hinaus weitere erhebliche Kapitaleinbußen.
Sinkender Bedarf an Containern lässt Conrendit-Fonds in Schieflage geraten
Containerfonds galten lange Zeit als beliebtes und vermeintlich sicheres Anlagemodell. Die wachsende Weltwirtschaft sorgte für einen scheinbar ungedeckten Bedarf an Containern und garantierte den Fondsanlegern sichere Renditen bei florierendem Welthandel. Die im Jahr 2008 einsetzende Weltwirtschaftskrise und ein deutlich nach unten korrigiertes Konjunkturklima ließen die Nachfrage nach Containern und Containerschiffen schlagartig einbrechen. Viele der in den letzten Jahren initiierten Container- und Containerflottenfonds – so auch der Conrendit Fonds 6 und der Conrendit Fonds 8 – leiden bis heute unter dem für die Gesellschaften völlig unerwarteten Nachfrageausfall.
Wie das Fondstelegramm in seiner letzten Ausgabe berichtete, hat die Bank, die bisher die wirtschaftliche Liquidität des Conrendit 6 sichergestellt hat, zwischenzeitlich ein dem Containerfonds gewährtes Darlehen in Höhe von 2,6 Mio. US-Dollar zur Rückzahlung fällig gestellt. Nachdem zuvor der Versuch, eine Anschlussfinanzierung zu finden, gescheitert war und die Verantwortlichen des Conrendit 6 infolgedessen einer vereinbarten Teiltilgung des aufgenommenen Darlehens nicht nachkommen konnten, sah sich die Bank veranlasst, den Druck auf den angeschlagenen Containerfonds zu erhöhen. Nunmehr sollen die Anleger des in wirtschaftliche Schieflage geratenen Conrendit 6 im Rahmen eines anberaumten Gesellschafterbeschlusses dem Verkauf eines Portfolios in Höhe von 17,6 Mio. US-Dollar zustimmen. Eine für die Containerfonds-Anleger ebenso folgenschwere wie verlustreiche Entscheidung: Nach Analyse des Fondstelegramms können die Anleger des Conrendit 6 derzeit nur mit einem Gesamtmittelrückfluss von maximal 60 % ihrer in den Containerfonds investierten Einlage rechnen.
Conrendit 8: Sanierungsbemühungen des Containerfonds zeigen nur wenig Wirkung
Auch bei dem zwei Jahre später aufgelegten Conrendit 8 ist die bis dahin das wirtschaftliche Überleben des ebenfalls in Schieflage geratenen Containerfonds garantierende Bank nicht mehr bereit und willens, auf ausstehende Tilgungs- und Ratenzahlungen zu verzichten. Zwar konnte im Zuge eines zwischen der Geschäftsführung der Conrendit 8 und der finanzierenden Bank erarbeiteten Tilgungsplans die entstandene Liquiditätslücke in Höhe von 7,7 Mio. USD durch den darin vorgesehenen Verkauf von Tankcontainern weitgehend geschlossen werden. Allerdings ist es der Geschäftsführung der Conrendit 8 nicht gelungen, den verbleibenden Restbetrag von 0 7 Mio. USD zeitnah zu tilgen bzw. auf eine andere Bank umzuschulden. Erneut sollen die ohnehin leidgeprüften Anleger des Conrendit 8 im Rahmen eines Gesellschafterbeschlusses über das weitere Schicksal des angeschlagenen Containerfonds entscheiden. Unabhängig davon, ob das Sanierungsmodell die Zustimmung der Mehrheit der Conrendit 8 Anleger findet oder nicht, müssen die Conrendit 8 Anleger mit einem erheblichen Verlust ihres in den Containerfonds investierten Geldes rechnen. Nach Schätzungen des Fondstelegramms dürfte sich der Gesamtrückfluss aus dem Conrendit 8 in einer Größenordnung von 30 bis 40 % der ursprünglich geleisteten Einlage bewegen.
Haftung für falsche Beratung
Betroffene Conrendit-Anleger sollten sich mit ihrer Situation nicht abfinden, sondern umgehend den Rat eines auf Bank- und Kapitalanlagerechts spezialisierten Rechtsanwalts einholen. Sollten betroffene Conrendit-Anleger von ihrem Anlageberater oder ihrer Bank nicht umfassend über die Risiken einer Beteiligung an einem Containerfonds aufgeklärt worden sein, bestehen möglicherweise Schadensersatzansprüche. Darüber hinaus kommt für Anleger von Containerfonds die Geltendmachung von Schadensersatzansprüchen gegen die Initiatoren der Fonds und gegen den Vertrieb in Betracht. Die Schadensersatzansprüche können sich zum einen aus Prospekthaftung und zum anderen aus Falschberatung ergeben.
In zahlreichen Gerichtsurteilen wurde zudem festgestellt, dass die beratende Bank beim Verkauf von geschlossenen Fonds die Rückvergütungen offenlegen muss. Daher kann der Anleger bei Zahlung verdeckter Innenprovisionen (Kick-Backs) und fehlender Aufklärung hierüber verlangen, so gestellt zu werden, als hätte er die Beteiligung nicht abgeschlossen.
Was können betroffene Conrendit-Anleger jetzt tun?
Betroffene Conrendit-Anleger haben die Möglichkeit, ihre in Betracht kommenden Ansprüche umfassend prüfen zu lassen. Die rechtliche Bewertung und Empfehlung kann je nach Einzelfall unterschiedlich ausfallen. Über unser Kontaktformular haben Conrendit-Anleger die Möglichkeit mit uns in Verbindung zu treten und sich umfassend über die in ihrem Fall bestehenden Optionen informieren zu lassen.