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DCM-Fonds: Wechselkursschwankungen und weitere Probleme

Veröffentlicht von Andreas Frank am 20. Januar 2012

Hand-stoppt-Dominosteine

Wir hatten an dieser Stelle bereits mehrfach über die in jüngster Zeit verstärkt auftretende Problematik von geschlossenen Fonds berichtet, die unter erheblichen Wechselkursschwankungen der aufgenommenen Fremdwährungsdarlehen leiden. Betroffen sind geschlossene Fondsbeteiligungen nahezu aller führenden Emissionshäuser, darunter auch solche der in München ansässigen Deutsche Capital Management AG (DCM).

DCM-Fonds geraten in Wechselkursfalle

Insbesondere die von der DCM-Gruppe aufgelegten DCM-Renditefonds, die in ausgewählte Büro- und Verwaltungsgebäude in deutschen Großstädten investieren, haben auf japanische Yen bzw. Schweizer Franken lautende Darlehen aufgenommen. Betroffen sind unter anderem die folgenden geschlossenen Immobilienfonds der DCM, die zwischen 2001 und 2003 aufgelegt wurden:

  • DCM GmbH & Co. Renditefonds 14 KG
  • Deutsche Fonds Management GmbH & Co. DCM Renditefonds 15 KG
  • DCM GmbH & Co. Renditefonds 16 KG
  • DCM GmbH & Co. Renditefonds 19 KG
  • Deutsche Fonds Management GmbH & Co. DCM Renditefonds 18 KG
  • DCM GmbH & Co. Renditefonds 22 KG

Bei den vorgenannten, nur beispielhaft genannten geschlossenen Immobilienfonds wurde – wie bei vielen anderen Emissionshäusern auch – auf die Sogwirkung vermeintlich zinsgünstiger Fremdwährungskredite gesetzt. Infolge der jüngsten Kurssteigerungen der japanischen und der Schweizer Währung gegenüber dem Euro an den Devisenmärkten haben sich auch hier die Verbindlichkeiten der Fonds schlagartig erhöht. Die Folge für die zahlreichen DCM-Anleger: Auch sie werden über kurz oder lang Kapitalverluste hinnehmen müssen. Diese dürften für die DCM-Anleger umso empfindlicher ausfallen, wenn es – wie in vielen Parallelfällen bereits geschehen – nicht gelingt, die in die Fondsimmobilien gesetzten hohen Renditeziele zu realisieren.

Fremdwährungsdarlehen nicht alleiniges Problem

Aber auch die DCM-Renditefonds, wie z.B. die Deutsche Fonds Management GmbH & Co. DCM Renditefonds 23 KG und der Deutsche Fonds Management GmbH & Co. DCM Renditefonds 24 KG ausschließlich Euro-Darlehen aufgenommen haben, können Anleger verunsichern. Grund hierfür ist die im Jahr 2007 erfolgte Ausgliederung des DCM-Immobilienportfolios in die Prime Office AG, die seinerzeit mit entsprechender Stimmenmehrheit beschlossen wurde. Deren Börsengang, der den DCM-Anlegern seinerzeit kurzfristig in Aussicht gestellt wurde, ließ lange auf sich warten und konnte erst nach erheblichen Anlaufschwierigkeiten Mitte 2011 realisiert werden.

Für die Anleger der betroffenen DCM Renditefonds stellt sich nun das Problem, dass die betroffenen Fonds über keinen eigenen Immobilienbestand mehr verfügen und nur noch über Aktien an der Prime Office AG beteiligt sind. Erschwerend kommt hinzu, dass der Börsengang für die betroffenen DCM-Anleger mit einem erheblichen Kapitalschnitt verbunden ist. Was dies bedeuten kann, mussten jüngst die Anleger des DCM Renditefonds 18 KG erfahren: Hier mussten die Anleger eine Reduzierung ihres Beteiligungsvermögens um 2/3 hinnehmen.

Ansatzpunkte für Schadensersatz und Rückabwicklung – Kostenfreie Ersteinschätzung

In vielen Fällen wurden DCM-Fonds über Banken und Sparkassen vertrieben. Dabei wurden die Fonds als besonders sichere und zur Altersvorsorge geeignete Anlage empfohlen. Auf Risiken wie das Totalverlustrisiko wurde regelmäßig nicht hingewiesen. Auch die Höhe der Weichkosten wurde in den Beratungsgesprächen in der Regel nicht oder nur unzureichend offengelegt. Aufgrund der Kickback-Rechtsprechung des Bundesgerichtshofes bestehen daher gute Chancen für DCM-Anleger, Schadensersatzansprüche geltend zu machen.

Geschädigte DCM-Anleger sollten in jedem Fall ihre in Betracht kommenden Ansprüche zeitnah durch einen auf Anlegerschutz spezialisierten Rechtsanwalt prüfen lassen. Gerne können Sie uns hierzu über unser Kontaktformular kontaktieren.

Andreas Frank

Autor

Andreas Frank, Rechtsanwalt
Anwaltskanzlei Aslanidis, Kress & Häcker-Hollmann