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HCI Renditefonds V: Hiobsbotschaften für Schiffsfondseigner reißen nicht ab

Veröffentlicht von Andreas Frank am 19. Juni 2012

Die Hiobsbotschaften für die Schiffsfondsanleger des in Schieflage geratenen HCI Renditefonds V wollen nicht abreißen. Bereits drei der insgesamt acht  HCI Fondsschiffe – die unter der Flagge des zwischenzeitlich insolventen Reeders Beluga Shipping fahrenden Mehrzweckfrachter Beluga Enterprise Beluga Eternity und Beluga Emotion – mussten zur Rettung des maroden HCI Schiffsfonds zwangsveräußert werden. Doch auch mehrere bis dato angestrengte Sanierungsversuche konnten nicht verhindern dass auch die verbliebenen und weit unter Plan laufenden HCI Fondsschiffe –  das Mehrzweckfrachtschiff HR Endeavour der Bulk Carrier Bulk Europe der Produkten-/Chemikalientanker Abraham Schulte sowie die beiden Containerschiffe Karin Schulte und Otto Schulte – nach wie vor in finanziell angespanntem Fahrwasser manövrieren.

HCI Renditefonds V: Mehrere Sanierungsbemühungen scheitern

Wie die Fondszeitung in deren aktuellen Ausgabe berichtet hatte HCI die Anleger des HCI Renditefonds 5 im April diesen Jahres über bei den Containerschiffen Karin Schulte und Otto Schulte aufgetretene Liquiditätsunterdeckungen in Kenntnis gesetzt. Bereits zwei Jahre nach der ersten Sanierungswelle im Jahr 2010 benötigten die unter mangelnder Beschäftigung leidenden HCI Containerschiffe dringend frisches Kapital um den Weiterbetrieb aufrechterhalten zu können. Laut Informationen der Fondszeitung wurden die HCI Renditefonds 5 Anleger dabei nicht nur aufgefordert einer an die beiden HCI-Einschiffsgesellschaften Karin Schulte und Otto Schulte auszukehrenden Kapitalerhöhung die Zustimmung zu erteilen. Gleichzeitig wurden die bereits seit längerem auf Ausschüttungen verzichtenden HCI Schiffsfonds Anleger gebeten dem seitens der Gläubigerbank – der Deutschen Shipping – präferierten Notverkauf der beiden HCI Fondsschiffe eine Absage zu erteilen.

Wie die Fondszeitung weiter berichtet erhöht die Gläubigerbank den Druck auf den maroden HCI Schiffsfonds. Informationen der Fondszeitung zufolge fordert die Deutsche Shipping Bank den Verkauf der beiden HCI Renditefonds V Fondsschiffe Karin Schulte und Otto Schulte sobald die zu erwartenden Verkaufserlöse imstande sind die sich derzeit bei den beiden HCI-Einschiffsgesellschaften auf je 8 Millionen € angelaufenen Verbindlichkeiten abzudecken.

Laut Einschätzung der Fondszeitung Analysten hätte jedoch ein Notverkauf der beiden HCI Schiffe für die HCI Renditefonds V Anleger zur Folge dass sie sowohl die geleistete Einlage als auch die 2010 erfolgten Nachschusszahlungen als uneinbringlich verloren hätten ausbuchen müssen. Laut Fondszeitung war es gerade das drohende Totalverlustrisiko welches HCI dazu bewog den HCI Renditefonds V Anlegern den Weiterbetrieb der beiden HCI Fondsschiffe zu empfehlen und sich damit gegen die Interessen der Gläubigerbank zu stellen.

Modifizierter Sanierungsplan geht auf Kosten der HCI Schiffsfondsanleger

Doch letzten Endes gelang es auch HCI nicht die Anleger des HCI Renditefonds 5 gänzlich von dem – vorrangig auf Nachschusszahlungen und auf Kosten der HCI Anteilseigner gehenden Kapitalherabstufung – basierenden Sanierungskonzept zu überzeugen. Denn statt der seitens HCI zur Rettung der beiden angeschlagenen HCI Einschiffsgesellschaften zur Abstimmung vorgelegten Nachschusssumme erteilten die Anleger gerade einmal der Hälfte dieses Betrages ihre Zustimmung.

Ob und inwieweit das seitens der HCI Renditefonds V Anleger nunmehr angenommene Sanierungsmodell den angeschlagenen HCI Schiffsfonds vor dem drohenden Untergang wird bewahren können bleibt abzuwarten. Die Aussichten für eine nachhaltige Rettung des maroden HCI Schiffsfonds sind derzeit alles andere als positiv:

Wie die Fondszeitung weiter berichtet plant bereits der derzeitige Reeder Bernhard Schulte die beiden angeschlagenen und 1999 erbauten HCI Containerschiffe Karin Schulte und Otto Schulte abzustoßen. Grund hierfür dürften nach Einschätzung der Fondszeitung Analysten die Überalterung der HCI Containerschiffe sowie deren fehlende Wettbewerbsfähigkeit sein. Hinzu kommt die fehlende Ertragslage zumindest des seit April dieses Jahres auf eine Anschlussbeschäftigung wartenden HCI Fondsschiffs Karin Schulte.

Darüber hinaus macht nun auch der Produkten-/Chemikalientanker Abraham Schulte Negativschlagzeilen. Laut Informationen der Fondszeitung konnte die angeschlagene HCI Einschiffsgesellschaft nur mittels Sondertilgungen die drohende Zahlungsunfähigkeit verhindern. Für die HCI Schiffsfondsanleger bedeutet dies einen abermaligen Verzicht auf einstmals sicher geglaubte Ausschüttungen.

Fazit: Unabhängig von der weiteren Entwicklung fällt die Bilanz für die Anleger des HCI Renditefonds 5 bereits zum jetzigen Zeitpunkt ernüchternd aus: So konnten die HCI Schiffsfondsanleger laut Information des Internetportals www.zweitmarkt.de bereits 2010 mit einem Rückfluss von gerade einmal 31 5 % des ihrerseits in den HCI Renditefonds 5 investierten Geldes rechnen. Scheitert das beschlossene Fortführungskonzept dürfte sich die Lage für die Anleger des HCI Renditefonds 5 nochmals zuspitzen: In diesem Falle droht den derzeit schon auf Ausschüttungen verzichtenden HCI Schiffsfondsanlegern der Totalverlust.

HCI Schiffsfonds Anleger nicht schutzlos gestellt

Betroffene HCI Schiffsfonds-Anleger sollten sich mit deren Situation nicht abfinden sondern umgehend den Rat eines auf Bank- und Kapitalanlagerechts spezialisierten Rechtsanwalts suchen.

Sollten betroffene HCI- Schiffsfonds-Anleger von ihrem Anlageberater oder von ihrer Bank nicht umfassend über die Risiken einer Beteiligung an einem geschlossenen Schiffsfonds aufgeklärt worden sein so bestehen möglicherweise Schadensersatzansprüche. Des Weiteren kommt für die Anleger von Schiffsfonds in Betracht gegen die Initiatoren der Fonds und gegen den Vertrieb Schadensersatzansprüche geltend zu machen. Die Schadensersatzansprüche können sich zum einen aus Prospekthaftung zum anderen aufgrund Falschberatung ergeben.

Vertrieb von Schiffsfonds oftmals über Banken und Sparkassen

Recherchen unserer Kanzlei zufolge wurden viele der derzeit notleidend gewordenen geschlossenen Schiffsfonds über Banken und Sparkassen vertrieben. Dabei wurden diese Schiffsfonds-Beteiligungen oftmals als besonders sichere Anlage empfohlen. Auf Risiken wie Totalverlust wurde regelmäßig nicht hingewiesen. Auch wurde die Höhe der weichen Kosten in den Beratungsgesprächen in der Regel nicht bzw. nicht ausreichend offengelegt. Aufgrund der kickback-Rechtsprechung des Bundesgerichthofes bestehen deshalb gute Chancen für die Schiffsfonds-Anleger Schadensersatzansprüche geltend zu machen.

Was können betroffene HCI Renditefonds V-Anleger jetzt tun?

Geschädigte Anleger problematischer HCI Schiffsfonds  sollten in jedem Fall ihre in Betracht kommenden Ansprüche zeitnah durch einen auf Anlegerschutz spezialisierten Rechtsanwalt prüfen lassen. Gerne können Sie über unser Kontaktformular mit uns in Verbindung treten und sich über die in ihrem konkreten Fall bestehenden Handlungsoptionen umfassend informieren.

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Andreas Frank

Autor

Andreas Frank, Rechtsanwalt
Anwaltskanzlei Aslanidis, Kress & Häcker-Hollmann