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HCI Shipping Select 28: Schiffe melden Insolvenz an – Anlegern drohen hohe Verluste
Veröffentlicht von Andreas Frank am 10. Februar 2012

Die Krise der geschlossenen Schiffsfondsbeteiligungen setzt sich auch im neuen Jahr fort. Fast täglich werden Anleger von Schiffsfonds mit Hiobsbotschaften über insolvente Fondsschiffe konfrontiert. Jüngstes Beispiel: die beiden HCI Fondsschiffe „Hellespont Crusader“ und „Hellespont Commander“ des HCI Schiffsfonds Shipping Select 28.
HCI Shipping Select 28: Schiffe „Hellespont Crusader“ und „Hellespont Commander“ geraten früh unter Druck
Das in Hamburg ansässige Emissionshaus HCI Capital hatte 2008 den aus insgesamt sechs Fondsschiffen bestehenden Dachfonds mit einem Gesamtvolumen von 200 Mio. Euro aufgelegt. Insbesondere die jeweils in eine eigene Kommanditgesellschaft – die MT „Hellespont Crusader“ GmbH & Co. KG und MT „Hellespont Commander“ GmbH & Co. KG abgespaltenen Produkten- und Chemikalientanker „Hellespont Crusader“ und „Hellespont Commander“ gaben den HCI Schiffsfonds-Anlegern schon früh Anlass zur Sorge. Neben weit unter Plan liegenden Charterraten und fehlenden Einnahmen mangels ausreichender Beschäftigung waren es vor allem die in Schweizer Franken und Japanischen Yen aufgenommenen Fremdwährungskredite, die die beiden HCI Capital Fondsschiffe in den Abgrund rissen.
Die Banken, die die Liquidität des HCI Schiffsfonds Shipping Select 28 bislang aufrechterhalten haben, waren wie so oft in jüngster Zeit nicht mehr bereit, auf die seit geraumer Zeit ausstehenden Zins- und Tilgungsraten zu verzichten. Nach dem Scheitern des von der Geschäftsführung des HCI Schiffsfonds initiierten Fortführungskonzeptes war nunmehr die Insolvenzanmeldung der beiden HCI Capital Fondsschiffe MT „Hellespont Crusader“ und MT „Hellespont Commander“ die zwangsläufige und für die HCI Schiffsfondsanleger bittere Folge.
1000 HCI Capital Schiffsfonds Anleger von Insolvenz der HCI-Fondsschiffe betroffen
Von der Insolvenz der beiden HCI-Schiffe sind nach Angaben von Wallstreet-online derzeit rund 1000 Schiffsfonds-Anleger betroffen. Neben den bereits abgeschriebenen Ausschüttungen droht den HCI Capital Schiffsfonds-Anlegern im schlimmsten Fall der Totalverlust ihrer Einlage. Dies dürfte dann der Fall sein, wenn der Erlös aus dem mit der Insolvenz einhergehenden Notverkauf der HCI Fondsschiffe – wie so oft – nicht ausreicht, um die laufenden Verbindlichkeiten der beiden HCI Capital Fondsschiffe zu begleichen.
Haftung für falsche Beratung
Betroffene HCI Schiffsfonds-Anleger sollten sich mit ihrer Situation nicht abfinden, sondern umgehend den Rat eines auf Bank- und Kapitalanlagerechts spezialisierten Rechtsanwalts einholen. Sollten HCI Schiffsfonds-Anleger von ihrem Anlageberater oder ihrer Bank nicht umfassend über die Risiken einer Beteiligung an einem Schiffsfonds aufgeklärt worden sein, bestehen möglicherweise Schadensersatzansprüche. Darüber hinaus kommen für Schiffsfonds-Anleger Schadensersatzansprüche gegen die Initiatoren der Fonds und gegen den Vertrieb in Betracht. Die Schadensersatzansprüche können sich zum einen aus Prospekthaftung und zum anderen aus Falschberatung ergeben.
In zahlreichen Gerichtsurteilen wurde zudem festgestellt, dass die beratende Bank beim Verkauf von geschlossenen Fonds die Rückvergütungen offenlegen muss. Daher kann der Anleger bei Zahlung verdeckter Innenprovisionen (Kick-Backs) und fehlender Aufklärung hierüber verlangen, so gestellt zu werden, als hätte er die Beteiligung nicht abgeschlossen.
Was können betroffene HCI Capital Schiffsfonds-Anleger jetzt tun?
Betroffene Anlegerinnen und Anleger der problematischen HCI Capital Schiffsfonds haben die Möglichkeit, ihre in Betracht kommenden Ansprüche umfassend prüfen zu lassen. Die rechtliche Bewertung und Empfehlung kann je nach Einzelfall unterschiedlich ausfallen. Über unser Kontaktformular besteht die Möglichkeit mit uns in Verbindung zu treten und sich umfassend über die im Einzelfall in Betracht kommenden Möglichkeiten zu informieren.