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König & Cie. Fonds unter Druck: Anlegern drohen empfindliche Kapitaleinschnitte

Veröffentlicht von Andreas Frank am 28. August 2012

Nicht nur geschlossene Schiffsfonds geraten zusehends in den wirtschaftlichen Abwärtssog Auch andere von namhaften Initiatoren aufgelegte geschlossene Fonds – allen voran geschlossene Immobilienfonds und neuerdings auch Lebensversicherungsfonds – befinden sich im freien Fall. Wie die Fondszeitung in ihrer Ausgabe 16/2012 berichtet, belasten beispielsweise beim Fondsinitiator König & Cie. nicht nur Schiffsbeteiligungen, die Schiffbruch erlitten haben, die Bilanz. Auch einige der geschlossenen Immobilien- und Lebensversicherungsfonds, die König & Cie. in den vergangenen Jahren aufgelegt hat, laufen nach Analyse der Fondszeitung derzeit weit unter Plan.

König & Cie. Schiffsfonds: 30 Fondsschiffe bedürfen Betriebsfortführungskonzepts

Wie die Fondszeitung in ihrem Artikel weiter berichtet, mussten sich seit 2009 allein 30 in Schieflage geratene König & Cie. Fondsschiffe Betriebsfortführungskonzepten unterziehen, um eine drohende Insolvenz abzuwenden. Laut Fondszeitung mussten bisher zwei König & Cie. Fondsschiffe mangels Zahlungsfähigkeit den Gang zum Insolvenzgericht antreten: Der Tanker MT King Edwin und das Containerschiff MS Stadt Hameln.

MT King Edwin: 427 Schiffsfondsanlegern droht Totalverlust

Wie an dieser Stelle bereits berichtet, musste der 2007 von König & Cie. aufgelegte Schiffsfonds König & Cie. Mt. King Edwin Tankschiffahrts GmbH & Co. KG im Mai dieses Jahres mangels Masse Insolvenz anmelden. Ein bereits im Jahr 2010 beschlossenes Betriebsfortführungskonzept konnte – wie ebenfalls an dieser Stelle bereits berichtet – den bereits frühzeitig in Schieflage geratenen Schiffsfonds nicht mehr retten. Die 427 Anlegerinnen und Anleger des angeschlagenen König & Cie. Schiffsfonds Mt. King Edwin müssen nun mit einem Totalverlust ihres seinerzeit in den Tanker König & Cie. investierten Geldes rechnen.

MS Stadt Hameln: 2009 beschlossenes Sanierungskonzept kann Schiffsfonds nicht retten

Im Mai dieses Jahres erschütterte erneut eine Insolvenzanmeldung die Anleger der König & Cie. Schiffsfonds. Nachdem ein bereits im Jahr 2009 beschlossenes Sanierungskonzept dem angeschlagenen König & Cie. Renditefonds 38 – MS Stadt Lübeck nicht die erhoffte Rückkehr in wirtschaftlich sicheres Fahrwasser bringen konnte, musste im Jahr 2012 bereits der zweite Schiffsfonds aus dem Hause König & Cie. mangels Masse den Gang zum Insolvenzgericht antreten. Den aktuell 235 Zeichnern des 2004 aufgelegten König & Cie. Renditefonds 38 – MS Stadt Lübeck droht nun ebenfalls der Totalverlust ihrer vermeintlich sicheren und gewinnbringenden Einlage in das Containerschiff MS Stadt Lübeck.

Auch König & Cie. Immobilienfonds III – Amsterdam Nord – und IV – Parkhuis Amsterdam – laufen unter Plan

Doch nicht nur die Anleger der König & Cie. Schiffsfonds müssen derzeit um ihre Einlagen bangen. Auch die Anleger der von König & Cie. in den Jahren 2003 und 2004 aufgelegten Hollandfonds König & Cie. Immobilienfonds III – Amsterdam Nord – und König & Cie. Immobilienfonds IV – Parkhuis Amsterdam – können nach Analyse der Fondszeitung mit der Entwicklung ihrer Fondsbeteiligungen derzeit alles andere als zufrieden sein: Während die Anleger des 2004 aufgelegten König & Cie. Immobilienfonds IV – Parkhuis Amsterdam – bereits seit 2009 auf einst sicher geglaubte Ausschüttungen warten, würden die Anleger des 2003 aufgelegten König & Cie. Immobilienfonds III – Amsterdam Nord – bei einem vorzeitigen Verkauf ihrer Fondsbeteiligung laut dem Portal www.zeitmarkt.de derzeit gerade einmal die Hälfte ihres ursprünglich in die holländischen Immobilien investierten Geldes zurückerhalten. Einer der Gründe für die aktuelle Schieflage der beiden König & Cie. Hollandfonds: Die Aufnahme von Fremdwährungskrediten in Schweizer Franken, die an dieser Stelle bereits thematisiert wurde. Aufgrund von Wechselkursschwankungen haben sich die seinerzeit vermeintlich günstigen Kredite für die beiden König & Cie. Fonds erheblich verteuert und belasten damit die ohnehin angespannte Liquiditätssituation der beiden König & Cie. Hollandfonds.

König & Cie. Lebensversicherungsfonds Britische Leben I – III geraten in Schieflage

Schließlich fällt auch die Bilanz der König & Cie. Anleger, die ihr Geld in die drei in britische Zweitmarktpolicen investierenden Lebensversicherungsfonds König & Cie. Renditefonds 40 – Britische Leben I König & Cie. Renditefonds 53 – Britische Leben II König & Cie. Renditefonds 65- Britische Leben III investiert haben, verheerend aus: So erhalten die Anleger des 2004 aufgelegten König & Cie. Renditefonds 40 – Britische Leben I nach Informationen des Portals www.zweitmarkt.de bei einem vorzeitigen Verkauf ihrer Beteiligung derzeit gerade einmal 25 % des ursprünglich in den Fonds investierten Geldes zurück. Zudem mussten die Zeichner des König & Cie. Renditefonds 40 – Britische Leben I bereits seit 2009 auf Ausschüttungen verzichten.

Noch schlechter sieht es für die Anleger des 2007 aufgelegten Lebensversicherungsfonds König & Cie. Renditefonds 65 – Britische Leben III aus. Zwar erhalten diese laut Zweitmarkt bei einem vorzeitigen Verkauf „noch“ 27 5 des ursprünglich investierten Geldes zurück. Allerdings haben die Zeichner des König & Cie. Renditefonds 65 – Britische Leben III seit Auflage des Lebensversicherungsfonds keinerlei Ausschüttungen erhalten.

Das gleiche Schicksal teilen im Übrigen auch die Anleger des 2006 aufgelegten König & Cie. Renditefonds 53 – Britische Leben II: Seit der Erstauflage des König & Cie.

König & Cie. Fonds: Anleger nicht schutzlos gestellt

Betroffene König & Cie. Fonds-Anleger sollten sich mit ihrer Situation nicht abfinden, sondern umgehend den Rat eines auf Bank- und Kapitalanlagerechts spezialisierten Rechtsanwalts einholen.

Sollten betroffene König & Cie. Fonds-Anleger von ihrem Anlageberater oder ihrer Bank nicht umfassend über die Risiken einer Beteiligung an einem geschlossenen Fonds aufgeklärt worden sein, bestehen möglicherweise Schadensersatzansprüche. Darüber hinaus kommen für Anleger geschlossener Fonds Schadensersatzansprüche gegen die Initiatoren der Fonds und gegen den Vertrieb in Betracht. Die Schadensersatzansprüche können sich zum einen aus Prospekthaftung und zum anderen aus Falschberatung ergeben.

Nach Recherchen unserer Kanzlei wurden viele der jetzt notleidend gewordenen geschlossenen Fonds über Banken und Sparkassen vertrieben. Dabei wurden diese Fondsbeteiligungen häufig als besonders sichere Kapitalanlage empfohlen. Auf Risiken wie den Totalverlust wurde regelmäßig nicht hingewiesen. Auch die Höhe der Weichkosten wurde in den Beratungsgesprächen in der Regel nicht oder nur unzureichend offengelegt. Aufgrund der Kickback-Rechtsprechung des Bundesgerichtshofes bestehen daher gute Chancen für Anleger geschlossener Fonds, Schadensersatzansprüche geltend zu machen.

Was können betroffene Anleger jetzt tun?

Geschädigte Anleger problematischer König & Cie. Fonds sollten in jedem Fall ihre in Betracht kommenden Ansprüche zeitnah durch einen auf Anlegerschutz spezialisierten Rechtsanwalt prüfen lassen. Gerne können Sie sich über unser Kontaktformular mit uns in Verbindung setzen und sich umfassend über die in Ihrem konkreten Fall bestehenden Handlungsoptionen informieren.

Andreas Frank

Autor

Andreas Frank, Rechtsanwalt
Anwaltskanzlei Aslanidis, Kress & Häcker-Hollmann