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KGAL ALCAS Beteiligung 185: Gesellschaftern drohen hohe Einschnitte

Veröffentlicht von Andreas Frank am 31. Januar 2014
Aktualisiert am 17. Januar 2025
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Auch im neuen Jahr bleiben die Anleger geschlossener Immobilienfonds nicht von Hiobsbotschaften über ihre zum Teil weit unter Plan laufenden Fondsbeteiligungen verschont. Aktuell betroffen: Die 9942 Anlegerinnen und Anleger des vom Fondsinitiator KGAL GmbH & Co. KG aufgelegten KGAL ALCAS 185 Propertyclass Value Added 1. Wie aus der jüngst veröffentlichten Leistungsbilanz 2011 hervorgeht, laufen derzeit vier der insgesamt sechs Zielfonds weit unter Plan. Für die knapp 10.000 Anlegerinnen und Anleger bedeutet dies, dass sie sich auf hohe Kapitalverluste einstellen müssen.

KGAL ALCAS 185 Propertyclass Value Added 1: Sechs Zielfonds und ca. 10.000 Anleger

KGAL hatte den geschlossenen Immobilienfonds Propertyclass Value Added 1 mit Anlageschwerpunkt Europa im Jahr 2007 am Markt platziert. Das mit einem Investitionsvolumen lag bei € 52.500.000,00. Insgesamt hatten sich knapp 10.000 Fondsanleger an dem Dachfonds beteiligt. Laut Leistungsbilanz investiert der KGAL ALCAS 185 Propertyclass Value Added 1 in folgende Real Estate Private Zielfonds:

  • CB Richard Ellis Strategic Partners Europe Fund III
  • European Property Investors Special Opportunities Fund
  • Peakside Real Estate Fund
  • Pramerica European Emerging Economies Fund I
  • Tishman Speyer European Real Estate Venture VI).

Leistungsbilanz 2011: Vier Zielfonds geraten unter Druck

Vier der insgesamt sechs Zielfonds werden laut der zuletzt veröffentlichten KGAL Leistungsbilanz 2011 „die angestrebten Ergebnisse weit unterschreiten und gegen Kapitalverluste ankämpfen“. Auch die Entwicklung der im Jahr 2011 Einnahmen in Höhe von € 4 1 Millionen  verzeichnenden Fondsgesellschaft European Real Estate GmbH & Co. Nr. 1 KG bleibe „weiterhin deutlich hinter den Erwartungen zurück“. Zudem stehen gemäß der Leistungsbilanz 2011 einer derzeitigen Liquiditätsreserve von € 15,8 Millionen Eventualverbindlichkeiten aus Einzahlungsverpflichtungen in Höhe von € 30,5 Millionen gegenüber.

KGAL ALCAS 185: Anlegern drohen Kapitaleinschnitte

Selbst die Geschäftsführung scheint die Hoffnung auf eine Besserung des in wirtschaftliche Schieflage geratenen Fonds aufgegeben zu haben. Bereits in der Leistungsbilanz 2011 wurden die knapp 10.000 Immobilienfonds-Anleger auf mögliche Kapitaleinschnitte vorbereitet. So heißt es wörtlich: „Es ist daher möglich, dass die Anleger ihr Geld nicht vollständig zurückerhalten.“

Spätestens seit Bekanntwerden des Scheiterns des Zielfonds Pramerica European Emerging Economies Fund I (Pramerica EEE) im Jahr 2012 dürfte sich diese Prognose nicht mehr revidieren lassen. Der Zielfonds KGAL ALCAS Beteiligung 185 Pramerica EEE hat nach Informationen der KGAL bislang die höchsten Verluste aller sechs Zielfonds erlitten.

Zweitmarktkurs sackt auf 23 5 % ab

Aber auch für den KGAL ALCAS 185 Propertyclass Value Added 1 ist die bisherige Bilanz wenig erfreulich: So mussten die Anleger nach Informationen des Portals zweitmarkt.de ab dem Jahr 2009 auf einst sicher geglaubte Ausschüttungen verzichten. Bei einem vorzeitigen Verkauf ihrer Immobilienfonds-Beteiligung würden die Anleger derzeit gerade einmal 23,5 % (Stand: 20.01.2014) auf dem Zweitmarkt erzielen (Quelle: www.zweitmarkt.de). Fazit: Ob und inwieweit es unter den gegebenen Umständen gelingen wird, das wirtschaftliche Überleben des KGAL ALCAS 185 Dachfonds bis zum geplanten Laufzeitende 2016 zu sichern, ist aus heutiger Sicht mehr als fraglich.

KGAL ALCAS 185 Anleger nicht schutzlos gestellt

Betroffene Anleger sollten sich mit ihrer Situation nicht abfinden, sondern umgehend den Rat eines auf Bank- und Kapitalanlagerechts spezialisierten Rechtsanwalts einholen. Sollten sie von ihrem Anlageberater oder ihrer Bank nicht umfassend über die Risiken einer Beteiligung an einem geschlossenen Immobilienfonds aufgeklärt worden sein, bestehen möglicherweise Schadensersatzansprüche. Darüber hinaus kommen für Anleger Schadensersatzansprüche gegen die Initiatoren der Fonds und gegen den Vertrieb in Betracht. Die Schadensersatzansprüche können sich zum einen aus Prospekthaftung und zum anderen aus Falschberatung ergeben.

Unsere Kanzlei vertritt bereits eine Vielzahl geschädigter Anleger. Nach unseren Recherchen wurden Beteiligungen häufig über Banken und Sparkassen vertrieben. Dabei wurden diese Beteiligungen an geschlossenen Immobilienfonds nicht selten als besonders sichere Kapitalanlage empfohlen. Auf Risiken wie den Totalverlust wurde regelmäßig nicht hingewiesen. Auch die Höhe der Weichkosten wurde in den Beratungsgesprächen meist nicht oder nur unzureichend offengelegt. Aufgrund der Kickback-Rechtsprechung des Bundesgerichtshofes bestehen daher gute Chancen für die Anleger, Schadensersatzansprüche geltend zu machen.

Was können betroffene KGAL ALCAS 185-Anleger jetzt tun?

Geschädigte Anleger sollten in jedem Fall ihre in Betracht kommenden Ansprüche zeitnah durch einen auf Anlegerschutz spezialisierten Rechtsanwalt prüfen lassen. Gerne können Sie über unser Kontaktformular  mit uns in Verbindung treten und sich über die in ihrem konkreten Fall bestehenden Handlungsoptionen umfassend informieren.

Andreas Frank

Autor

Andreas Frank, Rechtsanwalt
Anwaltskanzlei Aslanidis, Kress & Häcker-Hollmann