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P&R Container Insolvenz aktuell: Es fehlen über eine Million Container – Staatsanwaltschaft München leitet Ermittlungen ein
Veröffentlicht von Georgios Aslanidis am 17. Mai 2018
Die vorläufigen Insolvenzverwalter der fünf insolventen deutschen P& R Firmen haben am 17. April 2018 in einer Pressemitteilung das Ergebnis der ersten Bestandsaufnahme bekannt gegeben.
Das Ergebnis ist für die über 54.000 betroffenen Anleger ein Schlag ins Gesicht und zeigt, dass das P&R-Konzept seit vielen Jahren auf einem offenbar betrügerischen System basierte. Die Bestandsaufnahme der Insolvenzverwalter hat ergeben, dass die Zahl der vorhandenen Container deutlich unter der Zahl der an die Anleger veräußerten Container liegt. Die „Fehlentwicklungen“ begannen schon vor mehr als 10 Jahren. Von den mittlerweile insolventen vier deutschen P&R Vertriebs-Firmen sind ca. 1,6 Mio. Container an ca. 54.000 Anleger verkauft worden. Die von P&R verwaltete Containerflotte umfasst aber lediglich rund 0,6 Mio. Container. Zum Alter oder dem Zustand der noch vorhandenen Container haben sich die Insolvenzverwalter nicht geäußert. Die enorm hohe Bestandsdifferenz hatte sich über viele Jahre hinweg aufgebaut. Schon im Jahre 2010 betrug die Differenz zwischen den verkauften und den vorhandenen Frachtcontainern rund 0,6 Mio.
Staatsanwaltschaft leitet Ermittlungsverfahren gegen P&R ein wegen Betrugsverdacht
Die Staatsanwaltschaft München hat ebenfalls am 17. Mai 2018 eine Pressemitteilung bekannt gemacht.
Die Staatsanwaltschaft München I hat am 11. 05. 2018 Ermittlungen gegen frühere und heutige Geschäftsführer der P&R Gruppe wegen des Verdachts des Betrugs aufgenommen. Die Staatsanwaltschaft bezieht sich auf die Feststellungen der Insolvenzverwalter und gibt den Fehlbestand der Container als Anlass für die Einleitung des Ermittlungsverfahrens an. Seit 21. März 2018 wurde bereits ein Vorprüfungsverfahren durchgeführt. Um den bei dem Anlageskandal P&R zu erwartenden Arbeitsanfall bewältigen zu können, wurde bei der Staatsanwaltschaft eine Arbeitsgruppe „Container“ gebildet.
Was bedeutet die neue Entwicklung für die Anleger?
Es wird nun immer deutlicher, dass durch langjährige unseriöse Machenschaften bei P&R ein enorm hoher Vermögensschaden für die Anleger entstanden ist. Experten schätzen den Vermögensverlust hier auf ca. 2,5 Milliarden Euro. Die Hinweise verdichten sich, dass durch P&R seit weit über 10 Jahren Container verkauft wurden, die es gar nicht gab. Das von P&R perfektionierte Modell der „Folgekäufe“ begünstigte das perfide System und verhinderte, dass die betroffenen Anleger die Täuschung bemerkten. Die meisten unserer Mandanten haben über Jahre hinweg mehrere Kaufverträge nacheinander abgeschlossen. Nach Auslaufen der Verträge nach 5 Jahren, immer wenn eigentlich der Rückkauf der Container fällig war, bekamen ahnungslose Anleger ein neues Angebot von P&R. Statt Geld für die alten Container zu erhalten, haben die meisten Anleger wieder in neue Frachtcontainer investiert, so dass kein Geld zur Auszahlung kam. Eigentumszertifikate gab es nur auf ausdrückliche Anforderung. Nur sehr wenige Eigentümer haben ein Zertifikat angefordert.
Unser Service für alle Anleger von P&R Container – Direktinvest:
Auf Wunsch zahlreicher Anleger und aus aktuellem Anlass findet am Dienstag, den 14. Juni 2018 um 18.30 Uhr eine weitere Telefon- und Webkonferenz für alle betroffenen Anleger von P&R Container-Investments statt. Auf der Tagesordnung stehen Fragen zur aktuellen Situation der Container – Investments und rechtliche Möglichkeiten zur Rettung des investierten Kapitals. Sie können Ihren Fall kostenfrei prüfen lassen.