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Sanierung des HCI Shipping Select 17 – MS HR Majesty – gescheitert: Anlegern droht Totalverlust

Veröffentlicht von Andreas Frank am 03. August 2012

Die Hiobsbotschaften für Anleger geschlossener Schiffsfondsbeteiligungen wollen nicht abreißen. Insbesondere die seitens des Initiators HCI Capital aufgelegten HCI Shipping Select Schiffsfondsbeteiligungen geraten immer öfter in wirtschaftliche Bedrängnis. Nach den bereits insolventen Schiffsfonds HCI Shipping Select 25 und HCI Shipping Select 28 müssen nun auch die Anleger des HCI Shipping Select 17 um ihre Einlagen fürchten. Nachdem – Informationen des Fondstelegramm zufolge – das Sanierungskonzept zur Rettung der angeschlagenen HCI Shipping Select 17 Zielfondsgesellschaft MS HR Majesty an der mangelnden Unterstützung der Gläubigerbank gescheitert ist droht den HCI Shipping Select XVII Schiffsfondsanlegern nun sogar der Totalverlust ihres investierten Geldes.

HCI Shipping Select XVII : Fünf Schifffahrtsgesellschaften

HCI Capital hatte den in das Containerfeederschiff MS HR Majesty das Mehrzweckfrachterschiff MS Emily C. den Produktentanker MS Hellespont Triumph sowie die beiden Bulkcarrier MS Stadt Solingen und MS Lake St. Clair investierenden Schiffsfonds im Jahr 2006 mit einem Investitionsvolumen in Höhe von € 142.400.000 00 am Markt platziert. Die Anleger des in fünf separate Schifffahrtsgesellschaften untergliederten HCI Shipping Select XVII hatten sich dabei an dem Schiffsfonds mit einem Eigenkapital in Höhe von € 47.800.000 00 beteiligt.

HCI MS HR Majesty wird zum Sanierungsfall

Weit unter Plan liegende Ertragszahlen hohe Instandhaltungs- und Reparaturkosten sowie eine zu keinem Zeitpunkt hinreichende Auftragsauslastung ließen das 917 TEU Containerschiff MS HR Majesty schnell zum Sanierungsfall. Wie das Fondstelegramm weiter berichtet hatten sich die Anleger des HCI Shipping Select 17 bereit erklärt zur Sanierung des in den roten Zahlen schwimmenden Fondsschiffes Nachschusszahlungen in einer Größenordnung von insgesamt € 740.000 – zu erbringen. Im Gegenzug sollte – laut Fondstelegramm Informationen – die involvierte Gläubigerbank der angeschlagenen HCI Schiffsgesellschaft ein Überbrückungsdarlehen in Höhe von € 100.000 – gewähren.

Nachdem der Gläubigerbank laut Fondstelegramm die seitens der HCI Shipping Select XVII Anleger zur Verfügung gestellte Summe nicht ausreichend erschien zog sie ihre unter Gremienvorbehalt erteilte Darlehenszusage zur Rettung der in wirtschaftliche Schräglage geratenen HCI MS HR Majesty zurück. Somit droht der angeschlagenen HCI Shipping Select 17 Schiffsgesellschaft nun der Gang vor das Insolvenzgericht.

HCI Shipping Select 17 Anlegern droht Totalverlust

Ob und inwieweit der scheins nicht mehr aufzuhaltende Untergang der HCI Shipping Select XVII Schiffsgesellschaft MS HR Majesty auch die vier weiteren HCI Fondsschiffe mit in den Abwärtsstrudel ziehen wird bleibt abzuwarten. Fakt ist dass die Bilanz für Schiffsfonds Anleger des HCI Shipping Select 17 in wirtschaftlicher Hinsicht bereits jetzt schon mehr als Besorgnis erregend ausfällt. Zum einen warten die Anleger des HCI Shipping Select 17 bereits seit dem Jahr 2009 auf einstmals sicher geglaubte Ausschüttungen. Zum anderen würden die Schiffsfonds Anleger des HCI Shipping Select 17 im Falle eines vorzeitigen Verkaufs ihrer Schiffsfonds Beteiligung über das Portal www.zweitmarkt.de derzeit gerade noch einen Kurs in Höhe von 7 5 % (Stand 16.05.2012) des ihrerseits eingesetzten Kapitals erhalten.

HCI Schiffsfonds Anleger nicht schutzlos gestellt

Betroffene HCI Schiffsfonds-Anleger sollten sich mit deren Situation nicht abfinden sondern umgehend den Rat eines auf Bank- und Kapitalanlagerechts spezialisierten Rechtsanwalts suchen.
Sollten betroffene HCI – Schiffsfonds-Anleger von ihrem Anlageberater oder von ihrer Bank nicht umfassend über die Risiken einer Beteiligung an einem Schiffsfonds aufgeklärt worden sein so bestehen möglicherweise Schadensersatzansprüche. Des Weiteren kommt für die Anleger von Schiffsfonds in Betracht gegen die Initiatoren der Fonds und gegen den Vertrieb Schadensersatzansprüche geltend zu machen. Die Schadensersatzansprüche können sich zum einen aus Prospekthaftung zum anderen aufgrund Falschberatung ergeben.

Vertrieb von Schiffsfonds oftmals über Banken und Sparkassen

Recherchen unserer Kanzlei zufolge wurden viele der derzeit notleidend gewordenen geschlossenen  Schiffsfonds über Banken und Sparkassen vertrieben. Dabei wurden diese Schiffsfonds-Beteiligungen oftmals als besonders sichere Anlage empfohlen. Auf Risiken wie Totalverlust wurde regelmäßig nicht hingewiesen. Auch wurde die Höhe der weichen Kosten in den Beratungsgesprächen in der Regel nicht bzw. nicht ausreichend offengelegt. Aufgrund der kickback-Rechtsprechung des Bundesgerichthofes bestehen deshalb gute Chancen für die Schiffsfonds-Anleger Schadensersatzansprüche geltend zu machen.

Was können betroffene HCI Schiffsfonds-Anleger jetzt tun?

Geschädigte Anleger problematischer HCI Schiffsfonds  sollten in jedem Fall ihre in Betracht kommenden Ansprüche zeitnah durch einen auf Anlegerschutz spezialisierten Rechtsanwalt prüfen lassen. Gerne können Sie über unser Kontaktformular mit uns in Verbindung treten und sich über die in ihrem konkreten Fall bestehenden Handlungsoptionen umfassend informieren.

Andreas Frank

Autor

Andreas Frank, Rechtsanwalt
Anwaltskanzlei Aslanidis, Kress & Häcker-Hollmann