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Schiffsfonds Krise aktuell: Vier Atlantic Schiffsgesellschaften melden Insolvenz an

Veröffentlicht von Andreas Frank am 16. November 2012

Der 12.11.2012 wird für die Schiffsfonds Anleger der Atlantic Schiffsgesellschaften MS Aruni Rickmers MS Jacky Rickmers MS Saleymoon Rickmers und MS Nina Rickmers in trauriger Erinnerung verbleiben. Wie das Fondstelegramm in dessen aktuellen Ausgabe berichtet wurde an diesem Tag über das Vermögen der vier Atlantic Schiffsgesellschaften die vorläufige Zwangsverwaltung angeordnet ( Az.: 519 IN 19 bis 22) Den ihr Geld in die vier 1850 TEU Vollcontainerschiffe MS Saleymoon Rickmers MS Nina Rickmers MS Jacky Rickmers und MS Aruni Rickmers investierenden Atlantic Schiffsfonds Anlegern droht nun der Totalverlust ihrer Einlage.

MS Saleymoon Rickmers und MS Nina Rickmers: Anleger mit € 19.650.000 00 beteiligt

Der Schiffsfonds Initiator ATLANTIC Gesellschaft zur Vermittlung internationaler Investitionen mbH & Co. KG hatte 2004 den aus der Saleymoon Rickmers Schifffahrtsgesellschaft mbH & Cie. KG und der Nina Rickmers Schifffahrtsgesellschaft mbH & Cie. KG bestehenden Schiffsfonds mit einem Investitionsvolumen in Höhe von € 19.650.000 – am Markt platziert. Wie der Onlineplattform www.zweitmarkt.de sowie der jüngsten Atlantic Leistungsbilanz 2010 zu entnehmen ist hatten sich an den beiden Vollcontainerschiffen MS Saleymoon Rickmers und MS Nina Rickmers Schiffsfondsanleger mit einem Eigenkapital in Höhe von 19.650.000 00 beteiligt.

Atlantic MS Saleymoon und MS Nina Rickmers bleiben hinter Erwartungen zurück

Der laut zweitmarkt.de Angaben bereits zum Zeitpunkt der Erstemission Fremdkapital in Höhe von € 27.517.000 00 aufgenommene Atlantic MS Saleymoon und MS Nina Rickmers hat sich für die Anleger alles andere als planmäßig entwickelt. Laut Angaben von zweitmarkt.de warten die Anleger des Atlantic MS Saleymoon und MS Nina Rickmers bereits seit 2008 auf einstmals sicher geglaubte Ausschüttungen. Nach der am vergangenen Montag erfolgten Insolvenzanmeldung der beiden Atlantic Schiffsgesellschaften MS Saleymoon Rickmers und MS Nina Rickmers droht den Anlegern nun sogar der komplette Verlust des in die beiden baugleichen Vollcontainerschiffe investierten Geldes.

Atlantic MS Jacky Rickmers: Anleger warten seit 2008 auf Ausschüttungen

Auch der 2004 seitens Atlantic mit einem Investitionsvolumen in Höhe von € 22.895.000 00 aufgelegte Schiffsfonds Atlantic MS Jacky Rickmers Schifffahrtsgesellschaft mbH & Cie. KG verlief für dessen Anleger alles andere als planmäßig. So warten die laut zweitmarkt.de mit einem Eigenkapital in Höhe von € 10.089.000 00 an dem Containerschiff MS Jacky Rickmers beteiligten Schiffsfonds Anleger seit dem Jahr 2008 auf einstmals sicher geglaubte Ausschüttungen. Auch hier müssen die Anleger des bereits zum Zeitpunkt der Erstemission auf Fremdkapital in Höhe von € 12.806.000 00 angewiesenen Atlantic MS Jacky Rickmers nach der nun bekannt gewordenen Schiffsfonds Insolvenz einen Totalverlust zu erleiden.

Ebenso wie die drei vorgenannten Atlantic Schiffsgesellschaften bereite auch der 2006 mit einem Investitionsvolumen in Höhe von € 25.781.000 00 aufgelegte Atlantic MS Aruni Rickmers Schifffahrtsgesellschaft mbH & Cie. KG den Anlegern wenig Grund zur Freude. So konnten die Anleger des zum Zeitpunkt der Erstemission auf  Fremdkapital in Höhe von € 15.481.000 00 angewiesenen Atlantic Schiffsfonds MS Aruni Rickmers laut zweitmarkt.de lediglich im Jahr 2007 eine Ausschüttungszahlung in Höhe von 7 % verzeichnen. Nach der nun bekannt gewordenen Insolvenz der Atlantic Schiffsgesellschaft MS Aruni Rickmers müssen die Anleger nun mit einem Totalverlust des ihrerseits in das Vollcontainerschiff MS Aruni Rickmers investierten Geldes in Höhe von ursprünglich € 10.300.000 00 rechnen.

Atlantic Schiffsfonds Anleger nicht schutzlos gestellt

Betroffene Atlantic Schiffsfonds-Anleger sollten sich mit deren Situation nicht abfinden sondern umgehend den Rat eines auf Bank- und Kapitalanlagerechts spezialisierten Rechtsanwalts suchen.
Sollten betroffene Atlantic – Schiffsfonds-Anleger von ihrem Anlageberater oder von ihrer Bank nicht umfassend über die Risiken einer Beteiligung an einem Schiffsfonds aufgeklärt worden sein so bestehen möglicherweise Schadensersatzansprüche. Des Weiteren kommt für die Anleger von Schiffsfonds in Betracht gegen die Initiatoren der Fonds und gegen den Vertrieb Schadensersatzansprüche geltend zu machen. Die Schadensersatzansprüche können sich zum einen aus Prospekthaftung zum anderen aufgrund Falschberatung ergeben.

Vertrieb von Schiffsfonds oftmals über Banken und Sparkassen

Recherchen unserer Kanzlei zufolge wurden viele der derzeit notleidend gewordenen geschlossenen  Schiffsfonds über Banken und Sparkassen vertrieben. Dabei wurden diese Schiffsfonds-Beteiligungen oftmals als besonders sichere Anlage empfohlen. Auf Risiken wie Totalverlust wurde regelmäßig nicht hingewiesen. Auch wurde die Höhe der weichen Kosten in den Beratungsgesprächen in der Regel nicht bzw. nicht ausreichend offengelegt. Aufgrund der kickback-Rechtsprechung des Bundesgerichthofes bestehen deshalb gute Chancen für die Schiffsfonds-Anleger Schadensersatzansprüche geltend zu machen.

Was können betroffene Atlantic Schiffsfonds-Anleger jetzt tun?

Geschädigte Anleger problematischer Atlantic Schiffsfonds  sollten in jedem Fall ihre in Betracht kommenden Ansprüche zeitnah durch einen auf Anlegerschutz spezialisierten Rechtsanwalt prüfen lassen. Über unser Kontaktformular besteht die Möglichkeit sich schnell und umfassend über die bestehenden Möglichkeiten zu informieren.

Andreas Frank

Autor

Andreas Frank, Rechtsanwalt
Anwaltskanzlei Aslanidis, Kress & Häcker-Hollmann