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Schiffsfonds Krise: Anlegern des MPC Reefer Flottenfonds 1 und 2 drohen Nachschusszahlungen
Veröffentlicht von Andreas Frank am 06. September 2012

Bereits zu Beginn des Jahres hatten wir an dieser Stelle über die beiden in wirtschaftliche Schieflage geratenen Schiffsfonds MPC Fonds Reefer-Flottenfonds mbH & Co. KG und MPC Fonds Zweite Beteiligungsgesellschaft Reefer-Flottenfonds mbH & Co. KG berichtet. Wie das Fondstelegramm in dessen aktuellen Ausgabe berichtet wird sich die ursprünglich bereits für Juli (MPC Reefer Flottenfonds 2) bzw. August (MPC Reefer Flottenfonds 1) vorgesehene Präsentation der Sanierungskonzepte noch verzögern. Unabhängig davon wie sich die anvisierte Sanierung der beiden MPC Capital Schiffsfonds im Einzelnen ausgestalten wird steht laut Einschätzung der Fondstelegramm Analysten eines schon fest: Sowohl die Anleger des MPC Reefer Flottenfonds 1 als auch die Zeichner des MPC Reefer Flottenfonds 2 werden sich auf Nachschusszahlungen einstellen müssen.
MPC Reefer Flottenfonds 1: Investition in 14 Kühlschiffe
Der Schiffsfondsinitiator MPC Capital hatte im Jahr 2006 den MPC Reefer Flottenfonds 1, der in insgesamt 14 Kühlschiffe („Reefer“) investiert, mit einem Investitionsvolumen von 404.333.000 Euro am Markt platziert. An den MPC Reefer-Fondsschiffen Lombok Strait Luzon Strait Comoros Stream Polarstream Polarlight Elsebeth Emerald Elvira Esmeralda Timor Stream Southern Bay Eastern Bay Santa Maria und Santa Lucia hatten sich die MPC Capital Fondsanleger mit einem Eigenkapital in Höhe von € 144.539.000,00 beteiligt.
Die Bilanz für die Zeichner des MPC Reefer Flottenfonds 1 fällt derzeit wenig erfreulich aus: Bereits seit dem Jahr 2008 müssen die MPC Capital Schiffsfonds Anleger des MPC Reefer Flottenfonds 1 auf einst sicher geglaubte Ausschüttungen verzichten. Im Falle eines vorzeitigen Verkaufs ihrer Schiffsfondsbeteiligung würden die Anleger des MPC Reefer Flottenfonds 1 nach Angaben des Portals www.zweitmarkt.de gerade noch 10 % (Stand: 11.04.2012) der ihrerseits in die 14 MPC Capital Flottenfonds 1 Kühlschiffe investierten Einlage erhalten.
MPC Reefer Flottenfonds 2 umfasst 14 Kühlschiffe
Ebenfalls im Jahr 2006 hatte MPC Capital den gleichsam in 14 Kühlschiffe investierenden MPC Reefer Flottenfonds 2 mit einem Investitionsvolumen in Höhe von € 248.090.000 00 am Markt platziert. An den MPC Reefer Flottenfonds 2 Schiffen Mexican Mermaid Atlantic Mermaid Buzzard Bay Coral Mermaid Caribbean Mermaid Eagle Bay Falcon Bay Fortuna Bay Hawk Bay Pacific Mermaid Prince of Seas Prince of Tides Prince of Waves und Tasman Mermaid hatten sich die MPC Capital Fonds Anleger seinerzeit mit einem Eigenkapital in Höhe von € 115.830.000 00 beteiligt.
Die Bilanz der MPC Reefer Flottenfonds 2 Schiffsfonds Anleger fällt noch ernüchternder aus als diejenige im Schwesternfonds MPC Reefer Flottenfonds 1. Zwar konnten die MPC Reefer Flottenfonds 2 Zeichner im Jahr 2008 noch eine letzte Ausschüttung in Höhe von 3 % erhalten. Im Gegenzug müssten sich die MPC Reefer Flottenfonds 2 Anleger im Falle eines vorzeitigen Verkaufs ihrer MPC Capital Schiffsfonds Beteiligung laut www.zweitmarkt.de Angaben zurzeit mit einem Kurs in Höhe von nur noch 5 % (Stand: 25.07.2012) des ursprünglich investierten Kapitals begnügen.
MPC Capital Schiffsfonds Anleger nicht schutzlos gestellt
Betroffene Anleger sollten sich mit ihrer Situation nicht abfinden, sondern umgehend den Rat eines auf Bank- und Kapitalanlagerechts spezialisierten Rechtsanwalts einholen. Sollten betroffene MPC Capital Schiffsfonds-Anleger von ihrem Anlageberater oder ihrer Bank nicht umfassend über die Risiken einer Beteiligung an einem Schiffsfonds aufgeklärt worden sein, bestehen möglicherweise Schadensersatzansprüche. Darüber hinaus kommen für Schiffsfonds-Anleger Schadensersatzansprüche gegen die Initiatoren der Fonds und gegen den Vertrieb in Betracht. Die Schadensersatzansprüche können sich zum einen aus Prospekthaftung und zum anderen aus Falschberatung ergeben.
Nach Recherchen unserer Kanzlei, die bereits eine Vielzahl geschädigter Schiffsfonds-Anleger vertritt, wurden viele der jetzt notleidend gewordenen geschlossenen Schiffsfonds über Banken und Sparkassen vertrieben. Dabei wurden diese Schiffsfondsbeteiligungen häufig als besonders sichere Kapitalanlage empfohlen. Auf Risiken wie das Totalverlustrisiko wurde regelmäßig nicht hingewiesen. Auch die Höhe der Weichkosten wurde in den Beratungsgesprächen in der Regel nicht oder nur unzureichend offengelegt. Aufgrund der Kickback-Rechtsprechung des Bundesgerichtshofes bestehen daher gute Chancen für Schiffsfonds-Anleger, Schadensersatzansprüche geltend zu machen.
Was können betroffene MPC Capital Schiffsfonds-Anleger jetzt tun?
Geschädigte Anleger problematischer MPC Capital Schiffsfonds sollten in jedem Fall ihre in Betracht kommenden Ansprüche zeitnah durch einen auf Anlegerschutz spezialisierten Rechtsanwalt prüfen lassen. Über unser Kontaktformular besteht die Möglichkeit sich schnell und umfassend über die bestehenden Möglichkeiten zu informieren.