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Solarfonds Krise: SolEs 21 und SolEs 22 Anleger bangen um Einlagen

Veröffentlicht von Andreas Frank am 18. Februar 2014

Sonnenstrahlen-auf-Solaranlage

Zahlreiche deutsche Investoren haben sich in den vergangenen Jahren an spanischen und italienischen Solaranlagen beteiligt. Insbesondere Spanien hatte massiv in den Ausbau erneuerbarer Energien investiert und durch steuerliche Förderung den Bau von Solaranlagen vorangetrieben. Um das daraus resultierende Defizit im spanischen Staatshaushalt von rund 28 Milliarden Euro zu reduzieren, führte die spanische Regierung im vergangenen Jahr eine Stromsteuer ein. Von dieser sind unter anderem auch die in spanische Solaranlagen investierenden geschlossenen Solarfonds SolEs 21 und SolEs 22 des Düsseldorfer Emissionshauses Voigt & Collegen betroffen. Die insgesamt 4.500 deutschen Anleger müssen sich nun auf empfindliche Kapitaleinbußen einstellen.

SolEs 21 Solarfonds: Investition in italienische und spanische Solaranlagen

Der Solarfonds SolEs 21 GmbH & Co. KG wurde 2009 mit einem Investitionsvolumen von € 70.910.000,00 – davon € 44.650.000,00 Fremdkapital – am Markt platziert. Die SolEs 21 investiert zu 25 % in spanische und zu 75 % in italienische Solarkraftwerke. Bis zum Jahr 2012 hat sich der SolEs 21 für seine Anleger erwartungsgemäß entwickelt. So erhielten die Anleger des SolEs 21 Solarfonds ausweislich der jeweiligen Geschäftsberichte im Jahr 2011 Ausschüttungen in Höhe von 5 % und im Jahr 2012 Ausschüttungen in Höhe von 2 %.

SolEs 21 Solarfonds: Spanische Stromsteuer bringt Negativwende

Mit der Einführung der Stromsteuer in Spanien wurden die Betreiber von spanischen Solaranlagen verpflichtet, 6% der bisher erhaltenen Einspeisevergütung an den Staat abzuführen. Damit wurde den spanischen Betreibergesellschaften regenerativer Energien die Möglichkeit einer langfristigen Finanzplanung genommen. Zwischenzeitlich haben sich auch die Gläubigerbanken zu Wort gemeldet und die Betreibergesellschaften aufgefordert, die für Ausschüttungen vorgesehenen Gelder auf einem Sperrkonto zu hinterlegen.

Entwicklung der italienischen Solaranlagen nicht zufriedenstellend

Auch in Italien verlief die Entwicklung nach den jüngsten Geschäftsberichten nicht zufriedenstellend. Nachdem insbesondere der hohe Wettbewerbsdruck auf den internationalen Solarmärkten die Gewinne der italienischen Solaranlagen schmälerte, musste der Solarfonds SolEs 21 im Jahr 2012 zusätzlich die Insolvenz eines Generalunternehmers der Solaranlagen verkraften.

Zweitmarktkurs bricht ein

Die Auswirkungen der Hiobsbotschaften aus Spanien und Italien für die Zeichner des Solarfonds SolEs 21 ließen nicht lange auf sich warten: So werden die Anleger des Solarfonds SolEs 21 im Jahr 2013 – wie bereits im Jahr 2010 – eine Nullrunde im Hinblick auf die ursprünglich sicher prognostizierten Ausschüttungen hinnehmen müssen. Zudem mussten die Anleger des Solarfonds SolEs 21 im Jahr 2013 einen dramatischen Preisverfall ihrer Beteiligung hinnehmen: So ist der auf der Handelsplattform www.zweitmarkt.de ermittelte Rückkaufswert der Solarfondsbeteiligung von ursprünglich 75 % (Stand: 05.02.2103) auf nur noch 30 5 % (05.12.2013) gefallen.

Der ebenfalls von Voigt & Collegen aufgelegte Schwesterfonds SolEs 22 wurde im Jahr 2009 mit einem Investitionsvolumen in Höhe von 127.110.000,00 € – davon 85.060.000,00 € Fremdkapital und 42.050.000,00 € Eigenkapital – am Markt platziert. Im Gegensatz zum Solarfonds SolES 21 investiert SolEs 22 zu 75 % in spanische und zu 25 % in italienische Solaranlagen.

SolEs 22 : Spanischer Investitionsschwerpunkt stürzt Solarfonds 2013 in die Krise

Nach gesichertem Start geriet der schwerpunktmäßig in spanische Solaranlagen investierende Solarfonds SolEs 22 im Jahr 2013 ebenfalls in die wirtschaftliche Krise. Begünstigt durch die bereits aufgezeigte Entwicklung in Spanien werden auch die Anleger des SolEs 22 im Jahr 2013 auf Ausschüttungen verzichten müssen. Anders als die Zeichner des Schwesternfonds SolEs 21 könnten die SolEs 22 Zeichner deren Beteiligung noch nicht einmal vorzeitig veräußern: Laut Angaben des Portals www.zweitmarkt.de ist der Solarfonds SolEs 22 derzeit vom Handel ausgesetzt.

SolEs Solarfondsanleger nicht schutzlos gestellt

Betroffene Anleger sollten sich mit ihrer Situation nicht abfinden, sondern umgehend den Rat eines auf Bank- und Kapitalanlagerechts spezialisierten Rechtsanwalts einholen. Sollten sie von ihrem Anlageberater oder ihrer Bank nicht umfassend über die Risiken einer Beteiligung an einem Solarfonds aufgeklärt worden sein, bestehen möglicherweise Schadensersatzansprüche. Darüber hinaus kommt für Anleger von Solarfonds die Geltendmachung von Schadensersatzansprüchen gegen die Initiatoren der Fonds und gegen den Vertrieb in Betracht. Die Schadensersatzansprüche können sich zum einen aus Prospekthaftung und zum anderen aus Falschberatung ergeben.

Unsere Kanzlei vertritt bereits mehrere geschädigte SolEs-Anleger. Nach unseren Recherchen wurden die Solarfondsbeteiligungen über die Postbank und die Postbank Vermögensberatung AG vertrieben. Dabei wurden diese Solarfondsbeteiligungen häufig als besonders sichere Kapitalanlage empfohlen. Auf Risiken wie den Totalverlust wurde regelmäßig nicht hingewiesen. Auch die Höhe der weichen Kosten wurde in den Beratungsgesprächen in der Regel nicht oder nur unzureichend offengelegt. Aufgrund der Kickback-Rechtsprechung des Bundesgerichtshofes bestehen daher gute Chancen, Schadensersatzansprüche geltend zu machen.

Was können betroffene SolEs-Anleger jetzt tun?

Geschädigte Anleger problematischer SolEs Solarfonds sollten in jedem Fall ihre in Betracht kommenden Ansprüche zeitnah durch einen auf Anlegerschutz spezialisierten Rechtsanwalt prüfen lassen. Gerne können Sie über unser Kontaktformular mit uns in Verbindung treten und sich über die in ihrem konkreten Fall bestehenden Handlungsoptionen umfassend informieren.

Andreas Frank

Autor

Andreas Frank, Rechtsanwalt
Anwaltskanzlei Aslanidis, Kress & Häcker-Hollmann