Urteil gegen Betway: Anbieter zur Rückzahlung von Spielereinsätzen von rund 60.000,- Euro verurteilt

Das Landgericht Göttingen hat den Online-Glücksspiel- und Sportwettenanbieter Betway Limited in einem von unserer Kanzlei vertretenen Fall zur Erstattung von Spielverlusten in Höhe von knapp 60.000,- Euro verurteilt (Urteil vom 15.02.2024, Az. 5 O 207/22, noch nicht rechtskräftig). Bemerkenswert an dem Urteil ist, dass das Gericht Verluste aus Online-Glücksspielen und Sportwetten gleichgestellt hat. Verluste aus Sportwetten können ebenso wie Verluste aus Online-Glücksspielen zurückgefordert werden, wenn der Anbieter über keine gültige Lizenz verfügte.

Urteil gegen Betway: Verluste zurück aus Online Glücksspiel und Sportwetten

Unser Mandant hatte im Zeitraum von März bis Juli 2020 auf der Internetseite von Betway an Online-Glücksspielen und Sportwetten teilgenommen und dabei insgesamt 58.586,- Euro verloren. Da Betway für diesen Zeitraum keine gültige Glücksspiellizenz in Deutschland besaß, verlangte er von Betway Limited die Rückzahlung seiner Einsätze nebst Zinsen.

Das Gericht gab dem Kläger Recht und verurteilte Betway zum Ersatz aller Verluste in Höhe von 58.586,- Euro zuzüglich Zinsen. Außerdem muss der Anbieter die Kosten des Rechtsstreits tragen. Das Urteil stützt sich auf den Glücksspielstaatsvertrag 2012, der das Anbieten von Online-Glücksspielen ohne Lizenz verbietet. Nach § 4 Abs. 4 Glücksspielstaatsvertrag 2012 ist das Veranstalten und Vermitteln öffentlicher Glücksspiele im Internet verboten. Betway Limited hat hiergegen verstoßen, indem sie ihr Angebot auch Spielerinnen und Spielern in Niedersachsen zugänglich gemacht hat. Die Einwände von Betway, unter anderem die angebliche Kenntnis des Klägers über das Verbot und die Rechtmäßigkeit von Sportwetten, wurden zurückgewiesen.

Das Landgericht Göttingen äußerte sich explizit auch zur Gleichstellung von Online Glücksspiel und Sportwetten: „Eine Differenzierung danach, ob die rück zu erstattenden Wetteinsätze auf Glücksspielen oder Sportwetten beruhen, bedurfte es nicht, da insoweit in der Rechtsfolge ein Unterschied nicht besteht“.

Was können betroffene Spieler jetzt tun?

Dieses Urteil ist für alle Verbraucher*innen wichtig, die ähnliche Erfahrungen mit nicht lizenzierten Online-Glücksspielanbietern gemacht haben. Es verdeutlicht die rechtlichen Möglichkeiten, Einsätze zurückzufordern und unterstreicht die Bedeutung lizenzierter Angebote für den Spielerschutz. Für Spieler*innen bedeutet dies, dass sie bei Teilnahme an illegalen Online-Glücksspielen ihre Einsätze zurückfordern können, sofern ihnen die Illegalität nicht bewusst war.

Die derzeit sehr verbraucherfreundliche Rechtsprechung setzt sich mit dem Urteil des Landgerichts Göttingen fort. Wichtig ist die Unterstützung durch eine erfahrene und spezialisierte Rechtsanwaltskanzlei. Wir unterstützen Betroffene bundesweit bei der Durchsetzung ihrer Ansprüche. Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob Sie entsprechende Rückforderungsansprüche geltend machen können, empfehlen wir Ihnen unseren kostenlosen und unverbindlichen Online-Check. Wir prüfen Ihren Fall kostenlos und informieren Sie über Ihre Möglichkeiten, Ihr Geld zurückzuerhalten.

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