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Urteil gegen Online Casino TIPICO – Geschädigter erhält rund 30.000,- Euro zurück
Veröffentlicht von Alexander Weigert am 04. Juli 2023
In einem von der Kanzlei Aslanidis, Kress & Häcker-Hollmann erstrittenen Urteil vom 15.06.2023, Az. 30 O 280/22 hat das Landgericht Köln das Online Casino TIPICO dazu verurteilt, dem geschädigten Casinokunden vollständigen Schadensersatz hinsichtlich seiner Spielverluste zu zahlen. Der geschädigte Kunde wird seine Spielverluste in Höhe von 29.959,78 Euro zzgl. Zinsen vollständig zurück erhalten.
Vollständige Verurteilung des Online Casino TIPICO
Unser Mandant hatte im Zeitraum zwischen Oktober 2019 und Juli 2020 an Slot-Maschinen und anderen Online Casino Spielen auf der Website www.tipico.com teilgenommen und Verluste in Höhe von rund 30.000,- Euro erlitten.
Das Landgericht Köln hat in seinem Urteil festgestellt, dass das verklagte Online Casino „TIPICO“ aufgrund der Rechtslage verpflichtet ist, dem geschädigten Kunden die vollständigen Spielverluste zu ersetzen. Hintergrund ist, dass von den staatlichen deutschen Behörden im Rahmen ihrer Glücksspielaufsicht den Online Casinos durch den Glücksspielstaatsvertrag ein klares verwaltungsrechtliches Verbot verhängt worden war, ihre Spiele, etc. an deutsche Kunden und Kundinnen im Internet anzubieten.
Illegalität des Glückspiels hat nichts mit Strafbarkeit zu tun
Das Gericht hat in seinen Ausführungen klar betont, dass es auch nicht auf die Frage ankommt, ob aus dem Glücksspiel „erhebliche Gewinne“ erwirtschaftet werden sollten, sondern einzig und alleine auf den objektiven Umstand, dass das Online Casino eine an deutsche Spieler als Verbraucher gerichtete Dienstleistung in Form des Glücksspielangebotes im deutschen Sprachraum gerichtet hat.
Der betroffene Spieler selbst hat auch nicht illegal gehandelt, da er das Casino mit einem Internetauftritt in deutscher Sprache alles dafür getan hat, den Anschein der Legalität aufrechtzuerhalten und dem Spieler damit verschwiegen hat, dass deutsche Verwaltungsbehörden aus Suchtschutzgedanken heraus das Glücksspielangebot von TIPICO klar untersagt hatten.
Somit erfolgten die Zahlungen des betroffenen Kunden des Online Casinos wegen des Verstoßes des Casinos gegen deutsche Gesetzte ohne Rechtsgrund und können vollumfänglich zurückgefordert werden.
Diese Auffassung des Gerichts ist für jedermann gut nachvollziehbar: Wenn Sie in ihren Kiosk um die Ecke gehen und sich ein Los der staatlichen Lotteriegesellschaft, der Glücksspirale, etc. kaufen können, gehen Sie zu Recht davon aus, dass im Internet in Deutschland erreichbare Glücksspielangebote doch auch ihre Richtigkeit haben und folglich erlaubt sein müssen.
Was können betroffene Spieler jetzt tun?
Wichtig ist die Unterstützung durch eine erfahrene spezialisierte Rechtsanwaltskanzlei, denn die Rechtslage verbessert sich deutlich und zu Recht zugunsten der geschädigten Spieler. Eine sehr verbraucherfreundliche Rechtsprechung setzt sich mit diesem Urteil des Landgerichts Köln fort.
Mit seinem Urteil stellt das Landgericht Köln den Verbraucherschutz ganz nach oben: Wer den Willen des deutschen Gesetzgebers ignoriert, den Suchtfaktor einzugrenzen, indem man sich an staatliche Vorgaben hält, hat für die Folgen hieraus einzustehen. Hierbei reicht es aus, wenn der Verstoß und damit die „Illegalität des Glücksspiels“ einzig und allein durch das anbietende Online Casino, hier TIPICO erfolgten und hiermit bewusst und zielgerichtet durch einen deutschen Internetauftritt und Support der Anschein der Legalität in Deutschland erweckt wurde.
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