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Zweitmarkt-Schiffsfonds MCE „Sternenflotte“: Versenktes Geld statt „sichere Investition in Sachwerte“
Veröffentlicht von Georgios Aslanidis am 10. April 2018
Das investierte Kapital der über 8000 privaten Anleger der 9 Schiffszweitmarktfonds „MCE Sternenflotte“ des Anbieters MCE Schiffskapital AG ist zum größten Teil verloren. Prospektiert war ein Gesamtmittelrückfluss durchschnittlich 170% bei einer Laufzeit von 10 Jahren. Das für die Anleger höchst riskante Konzept dieser Fonds ist endgültig gescheitert. Die Fonds werden abgewickelt und die Gesellschafter sollen erhaltende Ausschüttungen zurückzahlen. Das investierte Geld ist für die Anleger verloren.
Falschberatung durch Sparkassen, Volksbanken und Finanzdienstleister
In den Jahren 2008 bis 2012, also während der Finanz- und Wirtschaftskrise, die zu dieser Zeit den Boom der Containerschifffahrt abgewürgt hat, hatten Sparkassen, Volksbanken und Finanzdienstleister insgesamt ca. 8000 Privatanleger für die Schiffszweitmarktfonds MCE 01 Zweitmarktportfolio IC 2, MCE 02 Zweitmarktportfolio, MCE 04 Sternenflotte IC 03, MCE 05 Sternenflotte, MCE 07 Sternenflotte Flex, MCE 08 Sternenflotte IC 04, MCE 09 Sternenflotte Flex und MCE 10 Sternenflotte Flex IC 05 eingeworben. Die Berater der Banken und Vertriebe schilderten diese geschlossenen Zweitmarktfonds als Investition mit nachhaltigem Ertrag aus stabilen Werten mit historisch niedrigen Schiffspreisen. Geworben wurde mit hoher Sicherheit durch breite Risikostreuung und überdurchschnittlichen Renditechancen. Die Anleger glaubten durch die Möglichkeit des Erwerbs eines Andienungsrechts an den Kauf einer sicheren Kapitalanlage. Beim Verkauf der Anteile wurden die Anleger so gut wie nie über die hohen Risiken dieser Fonds und über die geflossenen Provisionen belehrt.
Hohe Risiken für Privatanleger der „Wette auf steigende Schiffspreise“
Die Schiffszweitmarktfonds der MCE Sternenflotte sind Dachfonds, die in diverse „gebrauchte“ und auf dem Zweitmarkt befindliche Schiffsfonds investiert haben. Eine breite Streuung über verschiedene Anlageklassen ist dem Konzept nicht zu entnehmen.
Diese Fonds tragen das Risiko der Marktlage der Containerschifffahrt. Das Initialportfolio der Zweitmarktfonds umfasste überwiegend Containerschiffe. Der Plan war, die krisenbedingt „niedrigen“ Schiffspreise zu nutzen, um nach einer Laufzeit von 10 Jahren die Schiffsbeteiligungen mit hohen Gewinnen zu verkaufen. Verkäufer der Initialschiffsbeteiligungen war die MCE Beteiligungsportfolio I GmbH & Co. KG.
Tatsächlich waren die Preise der eingekauften Schiffsbeteiligungen keineswegs günstig und einige Schiffe befanden sich bereits in wirtschaftlichen Schwierigkeiten. Bei diesem Fonds wurde das Haftungsrisiko der an die Verkäufer der gebrauchten Schiffe gezahlten hohen Ausschüttungen mit „eingekauft“. Die Verkäufer der erworbenen Schiffsbeteiligungen hatten vor der Schifffahrtskrise – teilweise – hohe Ausschüttungen erhalten. Diese Ausschüttungen werden nun von den Zweitmarktfonds der MCE Sternenflotte eingefordert, obwohl die Ausschüttungen nicht an die MCE – Zweitmarktfonds, sondern an die Verkäufer der Schiffsbeteiligungen geflossen sind.
Im Emissionsprospekt sind verschiedene unrichtige und irreführende Angaben enthalten. Es wird z. B. mit „Sicherheit durch breite Risikostreuung“ durch Investition in zum Großteil schuldenfreie Schiffe geworben. Weiter wird auf eine bevorstehende „Erholung des Containerschiffsmarktes“ hingewiesen und mit „günstigen Ankaufspreisen“ geworben. Zum Zeitpunkt der Vermarktung des Fonds – zwischen 2008 und 2012 – war der Containerschiffsmarkt alles andere als eine zukunftssichere Investition. Die Charterraten waren seit 2008 stark eingebrochen und die Überkapazität bei den Container-Schiffen längst bekannt.
https://de.wikipedia.org/wiki/Baltic_Dry_Index
Anders als dargestellt, gab es keine Risikostreuung über verschiedene Schiffsklassen. Es fehlen Hinweise auf Verflechtungen und Interessenskonflikte. Auf die besonders hohen Risiken eines Zweitmarktfonds, wie die Gefahr von Rückforderung von Ausschüttungen der Zielfonds, die Ausweitung der Schifffahrtskrise, ein Preisverfall bei gebrauchten Schiffen und das Risiko von Insolvenzen der Zielfonds, wurden die Anleger aber nicht hingewiesen.
Diese wichtigen Details haben Banken und Finanzdienstleister bei den Beratungsgesprächen meist nicht erwähnt. Es ging den Banken und Vertrieben vorrangig um den Verkauf der Anteile. Die fehlerhaften Prospekte und/ oder eine nicht anlagegerechte Beratung bieten Ansatzpunkte für alle betroffenen Anleger.
Achtung Verjährung! Letzte Möglichkeit zur Durchsetzung der Ansprüche bei den Fonds
Schadensersatzansprüche können von den betroffenen Anlegern nur bis zum Eintritt der Verjährung durchgesetzt werden. Die absolute Verjährung tritt genau zehn Jahre nach dem Beitritt zum Fonds ein. Da die Schiffszweitmarktfonds MCE 01 Zweitmarktportfolio IC 2 und MCE 02 Zweitmarktportfolio zwischen Juli 2008 und Dezember 2008 vermarktet wurden, steht die Verjährung der Ansprüche hier unmittelbar bevor.
Einladung zur Telefonkonferenz der Anlegergemeinschaften 05 Sternenflotte, MCE 08 Sternenflotte IC 04 und MCE 10 Sternenflotte Flex IC 05
Alle betroffenen Gesellschafter dieser Schiffs – Zweitmarktfonds sind zur Teilnahme an der Telefon- und Webkonferenz am Dienstag, den 10. April 2018 um 18.30 Uhr eingeladen. Tauschen Sie Erfahrungen und Meinungen mit Ihren Mitgesellschaftern aus. Auf der Tagesordnung stehen Fragen zur Entwicklung des Fonds, rechtliche Möglichkeiten zur Rettung des investierten Geldes und bisher erzielte Erfolge für Anleger.
Sie müssen sich nicht mit dem Verlust des investierten Geldes abfinden und können sich der Anlegergemeinschaft „MCE Sternenflotte“ anschließen und Ihren Fall prüfen lassen. Bei den MCE Schiffs – Zweitmarktfonds konnten wir bereits zahlreiche Erfolge für unsere Mandanten erzielen.