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Von der Ebertz & Partner-Gruppe initiierte Dorint-Hotel-Fonds in wirtschaftlichen Schwierigkeiten

Veröffentlicht von Andreas Frank am 18. Januar 2008

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Die Ebertz-Gruppe, Initiator zahlreicher Dorint-Hotel-Fonds, hat in 30 Jahren rund 500 Millionen Euro bei Anlegern für diese Dorint-Hotelfonds eingesammelt. Bereits Anfang 2007 berichtete das “Manager Magazin“ in der Ausgabe 4/2007, dass die Krise der Dorint-Hotelkette auch das Fondsgeschäft des bisherigen Haupteigentümers Herbert Ebertz bedrohe.

Situation an Beispiel der Beteiligung „Sporthotel Garmisch-Partenkirchen“

Seitdem ist die Ebertz-Gruppe von erheblichen internen Umstrukturierungsmaßnahmen geprägt. Inzwischen sind eine Reihe dieser „Hotelfonds“ in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten, so dass die Unzufriedenheit der betroffenen Fondsgesellschafter wächst. Am Beispiel der Beteiligung „Sporthotel Garmisch-Partenkirchen“ soll die schwierige Situation eines Anlegers dargestellt werden.

Die rechtliche Konstruktion der Beteiligung ist als komplex zu bezeichnen. Der Anleger als solcher beteiligt sich einerseits an einer GmbH & Co.KG, nimmt eine sogenannte Kommanditistenstellung ein, wird aber gleichzeitig Eigentümer innerhalb einer Wohnungseigentümergemeinschaft (WEG). Dieses Konstrukt einer gesellschaftsrechtlichen Beteiligung neben einer WEG-Ebene schafft vielfältige Probleme und wird von der Geschäftsführung sowie der gleichgeschalteten WEG-Verwaltung dazu genutzt, Probleme auf der gesellschaftsrechtlichen Ebene (Sporthotel Garmisch-Partenkirchen GmbH & Co.KG) auf die WEG-Ebene zu verlagern.

Die gesamte Vertragskonstruktion dieser Beteiligung diente dem Fondsinitiator Dr. Ebertz dazu, der Dorint AG seinerzeit den Boden für den Betrieb von Hotelanlagen zu bereiten. Die bei Fondsauflage eingesetzte Geschäftsführung bzw. die deckungsgleiche WEG-Verwaltung – besetzt aus dem nahen Kreis des Fondsinitiators – eigentlich den wirtschaftlichen Interessen des jeweiligen Anlegers verpflichtet, hat dann die entsprechenden Verträge für die Sporthotel Garmisch- Partenkirchen GmbH & Co.KG ausgehandelt, zu welchen wirtschaftlichen Konditionen die Hotelanlage der Dorint-Gruppe zur Nutzung für einen Hotelbetrieb überlassen werden konnte. Anzumerken ist, dass der Fondsinitiator Dr. Herbert Ebertz selbst lange Zeit Aufsichtsratsvorsitzender der Dorint AG war. Dies macht deutlich, dass dieser Beteiligungskonstruktion ein vom Fondsinitiator bewusst gestalteter Interessenkonflikt innewohnen könnte.

Die Anleger der Beteiligung Sporthotel Garmisch-Partenkirchen sehen sich derzeit in der Situation, dass sie als Eigentümer eines Appartements / Studios seit Jahren keine Mietzahlungen gemäß § 2 des jeweils abgeschlossenen Mietvertrages von der Geschäftsführung erhalten. Die Investoren als Eigentümer der jeweiligen Appartements können diese nur zeitlich sehr eingeschränkt selbst nutzen, ansonsten aber teilweise seit Jahren faktisch keinen weiteren wirtschaftlichen Nutzen daraus ziehen. Hinzu kommt, dass die Anleger nun mit massiven Nachschüssen zunächst auf Ebene der Gesellschaft und später auf Ebene der WEG in Form von Sonderumlagen konfrontiert werden.

Aktuell steht die Umwandlung der Beteiligung in eine andere Rechtsform an. Ein entsprechendes Konzept wurde im Rahmen einer außerordentlichen WEG-Versammlung im Dezember vorgestellt. Kernpunkt dieses „Konzeptes“ ist die Aufgabe des grundbuchlich gesicherten WEG-Eigentums des jeweiligen Investors zugunsten der Umwandlung in einen Anteil an einer Kommanditgesellschaft (Kommanditistenstellung).

Der Anleger würde bei Umsetzung dieses „Konzeptes“ eine deutliche Verschlechterung seiner Rechtsposition erfahren. Was die von Herrn Dr. Ebertz vorgestellte „große Fondslösung“ dem Investor wirtschaftlich bringen soll, ist teilweise nicht nachvollziehbar. Klar ist nur, dass über die „große Fondslösung“ umfangreiche Mittel für die Runderneuerung des Gebäudebestandes generiert werden sollen, um dann der „Neuen Dorint GmbH“ als neuer Pächterin der Hotelanlage ein saniertes Objekt zu übergeben. Es ist nicht auszuschließen, dass die „große Fondslösung“ – sollte sie zum Tragen kommen – ein hohes zusätzliches Haftungsrisiko für den Investor begründen würde.

Dorint-Hotel-Fonds: Was geschädigte Anleger tun können

Unsere Kanzlei vertritt bereits zahlreiche geschädigte Anleger dieser Hotelbeteiligung: Es besteht die Möglichkeit, Verträge, die von der Geschäftsführung seit Jahren missbräuchlich nicht mehr bedient werden, zu kündigen. Ziel ist es hierbei, die Beteiligung für den Anleger wieder wirtschaftlich nutzbar zu machen bzw. brachliegendes gebundenes Kapital aus der Beteiligung zu lösen. In einer außerordentlichen Gesellschafterversammlung, die voraussichtlich Ende Februar 2008 stattfinden wird, sollen richtungsweisende Beschlüsse gefasst werden.

Betroffenen Anlegern der Dorint-Hotel-Fonds wird aufgrund der rechtlichen Komplexität und im Hinblick auf die wirtschaftliche Entwicklung empfohlen, anwaltlichen Rat einzuholen. Sie haben die Möglichkeit uns über das Kontaktformular zu kontaktieren. Wir beraten Sie gerne in dieser Angelegenheit.

Andreas Frank

Autor

Andreas Frank, Rechtsanwalt
Anwaltskanzlei Aslanidis, Kress & Häcker-Hollmann