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Weitere Medienfonds in der Krise

Veröffentlicht von Andreas Frank am 02. September 2008

Kamera-Farben

IMF International Medien & Film GmbH & Co. Prod. KG: Unter diesem Oberbegriff wurden von der DCM Capital Management AG zwischen 1999 und 2002 drei Medienfonds aufgelegt, die inzwischen genau wie andere Medienfonds von der Krise in diesem Bereich erfasst wurden.

Medienfonds in der Krise: Aktuelle Situation der Fonds

Die IMF Internationale Medien & Film GmbH & Co. 1 Prod. KG ist inzwischen in der Intermedia AG aufgegangen. Im Jahr 2000 ging die Intermedia als „strategischer Partner“ der 1. IMF an die Börse. In der Gesellschafterversammlung der 1. IMF wurde beschlossen, dass die IMF das Angebot der Intermedia annimmt, an dem Börsengang teilzunehmen. In diesem Zusammenhang wurde eine Informationsbroschüre an die Kommanditisten herausgegeben, die über den Börsengang und seine Auswirkungen informierte.

Am 18. Mai 2000 wurde die Internationalmedia AG (WKN 548 880) erstmals am Neuen Markt der Frankfurter Wertpapierbörse notiert. Der Ausgabepreis betrug an diesem Tag 32 €. Im Juni 2006 lag der Wert einer Aktie bei 0,63 €, im Februar 2008 nur noch bei 0,10 €. Hinzu kam, dass einige Anleger im Jahr 2003 einen Steuerbescheid erhielten, in dem der Gewinn von fast 200 % (aus dem Börsengang) versteuert werden musste.

Mögliche Ansprüche prüfen lassen

Insoweit ist fraglich, ob die Anleger im Vorfeld des Börsengangs hinreichend über die rechtlichen und steuerlichen Folgen aufgeklärt wurden. Im März 2008 hat die Eluvium Holdings GmbH die Kontrollerlangung gemäß § 35 I i.V.m. § 10 III WpÜG angezeigt. Mögliche Übernahmeangebote durch die Gesellschaft sind daher denkbar. Anleger sollten sich vor Annahme eines solchen Angebots umfassend beraten lassen. Mögliche Schadensersatzansprüche würden durch eine Übertragung der Beteiligung auf die Eluvium Holdings GmbH verloren gehen.

Die IMF Internationale Medien & Film GmbH & Co. 2 Prod. KG und die IMF Internationale Medien & Film GmbH & Co. 3 Prod. KG wurden ab dem Jahr 2000 vertrieben. Beide Fonds sollten laut Prospektangaben in „Kinoblockbuster“ wie z.B. „Terminator 3“ mit Arnold Schwarzenegger oder „Aviator“ mit Leonardo di Caprio investieren. Die Ausschüttungen sollten laut Prospekt jährlich 25 % bzw. 7 % betragen. Wie so oft in der Medienfondsbranche konnten diese Versprechungen jedoch nicht eingehalten werden. Bereits im Jahr 2004 wurden die Ausschüttungen reduziert. Der Medienfonds IMF 4 wurde 2004 vom Emissionshaus DCM Capital Management AG vom Markt genommen. Als Grund wurde die allgemeine Verunsicherung in diesem Marktsegment genannt.

Insgesamt ist Anlegern dieser Fonds aufgrund der ausbleibenden Ausschüttungen zu raten, anwaltlichen Rat in Anspruch zu nehmen, um einen möglichen Schaden so gering wie möglich zu halten.

Andreas Frank

Autor

Andreas Frank, Rechtsanwalt
Anwaltskanzlei Aslanidis, Kress & Häcker-Hollmann