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Anlegern des WealthCap BC Österreich 1 drohen hohe Verluste

Veröffentlicht von Andreas Frank am 16. Januar 2012

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Wir hatten an dieser Stelle bereits darüber berichtet, welche negativen Auswirkungen die Aufnahme von Fremdwährungskrediten, die von vielen Emissionshäusern einst als wegweisendes Sanierungsmittel angesehen wurde, auf die Entwicklung zahlreicher geschlossener Fonds haben kann. Die leidvolle Erfahrung, dass die eingetretenen Wechselkursschwankungen nicht immer nur mit dem Verzicht auf sicher geglaubte Ausschüttungen einhergehen, sondern mitunter sogar den (Teil-)Verlust der gezeichneten Einlage bedeuten können, mussten Ende letzten Jahres die 675 Anleger des geschlossenen Immobilienfonds BC Österreich 1 machen: Im Falle einer sich abzeichnenden Zwangsversteigerung der vier Fondsobjekte droht den Anlegern ein Verlust von bis zu 50 % ihrer Einlage.

WealthCap BC Österreich 1: Hoher Leerstand bringt Fonds in Schieflage

Im Jahr 2003 hatten sich 675 Anlegerinnen und Anleger mit einem Investitionsvolumen von 17,6 Millionen Euro an dem geschlossenen Immobilienfonds BC Österreich 1 (Blue Capital Europa Immobilien GmbH & Co. Vierte Objekte Österreich) beteiligt. In gleicher Höhe nahm der noch von der WealthCap-Vorgängergesellschaft BlueCap aufgelegte Fonds je zur Hälfte Darlehen in Euro und Schweizer Franken auf und erwarb anschließend insgesamt vier Bürogebäude in Wien. Obwohl insgesamt drei dieser Objekte einen Vermietungsstand von 100 % aufwiesen, gelang es dem Fondsmanagement nicht, den im vierten Objekt vorherrschenden Leerstand in den Griff zu bekommen. Der hohe Leerstand, Probleme bei der Anschlussvermietung sowie die durch Wechselkursschwankungen auf den Devisenmärkten begünstigte Verteuerung des aufgenommenen Fremdwährungskredites veranlassten das Management schließlich, zur Tilgung der Fondsverbindlichkeiten den Verkauf des gesamten Immobilienportfolios einzuleiten. Ein Schritt, der die Anleger des BC Österreich 1 schätzungsweise die Hälfte ihrer Einlage kosten wird.

Chancen auf Schadensersatz

Trotz dieses empfindlichen Kapitalverlustes sind Anleger des BC Österreich 1 nicht schutzlos gestellt. Sollten Anleger des BC Österreich 1 von ihrem Anlageberater oder ihrer Bank nicht umfassend über die Risiken einer Beteiligung an einem geschlossenen Fonds aufgeklärt worden sein, bestehen möglicherweise Schadenersatzansprüche. Darüber hinaus kommt für Anleger des BC Österreich 1 die Geltendmachung von Schadenersatzansprüchen gegen die Initiatoren des Fonds und gegen den Vertrieb in Betracht. Die Schadenersatzansprüche können sich einerseits aus Prospekthaftung und andererseits aus fehlerhafter Beratung ergeben.

In zahlreichen Gerichtsurteilen wurde zudem festgestellt, dass die beratende Bank beim Verkauf von geschlossenen Fonds die Rückvergütungen offenlegen muss. Daher kann der Anleger bei Zahlung verdeckter Innenprovisionen (Kick-Backs) und fehlender Aufklärung hierüber verlangen, so gestellt zu werden, als hätte er die Beteiligung nicht abgeschlossen.

Was sollten betroffene BC Österreich  1 Anleger jetzt tun?

Betroffene Anleger des BC Österreich 1 haben die Möglichkeit, ihre in Betracht kommenden Ansprüche umfassend prüfen zu lassen. Die rechtliche Beurteilung und Empfehlung kann je nach Einzelfall unterschiedlich ausfallen. Über unser Kontaktformular besteht die Möglichkeit mit uns in Verbindung zu treten und sich umfassend über die im Einzelfall in Betracht kommenden Möglichkeiten zu informieren.

Andreas Frank

Autor

Andreas Frank, Rechtsanwalt
Anwaltskanzlei Aslanidis, Kress & Häcker-Hollmann