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Rechtslexikon
Bankenaufsicht (Bundesbank und BaFin)
Bankenaufsicht (Bundesbank und BaFin)
Die Bankenaufsicht in Deutschland und in der Europäischen Union (EU) besteht aus verschiedenen Institutionen und Regelungen, die darauf abzielen, die Stabilität und Integrität des Bankensektors zu gewährleisten und das Vertrauen der Öffentlichkeit in das Bankensystem zu stärken. Dazu werden verschiedene Instrumente eingesetzt, wie die Überwachung der Eigenkapitalanforderungen, die Prüfung der Risikomanagementverfahren, die Durchführung von Stresstests, die Regulierung von Kreditvergabepraktiken und die Einrichtung von Einlagensicherungssystemen.
Bankenaufsicht in Deutschland
In Deutschland ist die Bankenaufsicht gemeinsame Aufgabe der Deutschen Bundesbank und der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) . Die Bankenaufsicht greift nicht direkt in einzelne Geschäfte der Banken ein, sondern setzt Rahmenvorschriften fest. Rechtliche Grundlage dafür ist das Gesetz über das Kreditwesen (KWG).
Die BaFin ist die Aufsicht über Banken, Versicherungen und den Handel mit Wertpapieren in Deutschland. Durch sie sollen die Funktionsfähigkeit, Integrität und Stabilität des deutschen Finanzsystems gewährleitstet werden. Dabei ist die BaFin für Anbieter und Konsumenten verantwortlich. Sie achtet auf die Solvenz von Banken, Versicherungen und Finanzdienstleistungsinstituten. Damit sichert sie für Anleger, Bankkunden und Versicherte das Vertrauen in die Finanzmärkte.
Auf EU-und internationaler Ebene
Auf EU-Ebene gibt es die Europäische Bankenaufsichtsbehörde (European Banking Authority, EBA), die eine wichtige Rolle bei der Harmonisierung der Bankenaufsicht in der EU spielt. Die EBA hat die Aufgabe, die einheitliche Anwendung der Bankenvorschriften in der EU zu fördern, technische Standards zu entwickeln und Empfehlungen auszusprechen. Sie arbeitet eng mit den nationalen Aufsichtsbehörden zusammen und koordiniert deren Tätigkeiten.
Zusätzlich zur nationalen und europäischen Bankenaufsicht gibt es auf globaler Ebene die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) und das Basler Komitee für Bankenaufsicht (Basel Committee on Banking Supervision, BCBS). Das BCBS entwickelt internationale Standards und Richtlinien für die Bankenaufsicht, einschließlich der bekannten Basel-Abkommen, die sich mit der Kapitalausstattung, der Liquidität und der Risikomessung von Banken befassen.
Die Bankenaufsicht in der EU wurde nach der Finanzkrise gestärkt, insbesondere durch die Einführung des einheitlichen Aufsichtsmechanismus (Single Supervisory Mechanism, SSM) und der einheitlichen Abwicklungsmechanismus (Single Resolution Mechanism, SRM). Diese Mechanismen sollen sicherstellen, dass grenzüberschreitend tätige Banken effektiv überwacht und abgewickelt werden können, um die Finanzstabilität in der gesamten EU zu gewährleisten.
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