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Deutsche Mittelstandsanleihen Fonds wird liquidiert: Schadenersatzansprüche prüfen lassen

Veröffentlicht von Annekatrin Schlipf am 29. November 2023

Bildschirm mit Kursverlauf

Der Deutsche Mittelstandsanleihen FONDS (DMAF) investierte in Anleihen von Unternehmen des deutschen Mittelstands. Zu Beginn des Jahres 2023 kam es zu ersten Unregelmäßigkeiten, als die Ausgabe und Rücknahme von Anteilscheinen ausgesetzt wurde. Im Juni 2023 teilte die Verwaltungsgesellschaft IPConcept S.A. mit, dass der Fonds aufgelöst wird. DMAF-Anleger*innen fürchten nun um ihr investiertes Kapital. Wir raten Betroffenen, sich umfassend über ihre Rechte und Möglichkeiten zu informieren.

Probleme beim Deutsche Mittelstandanleihen Fonds

Der im November 2013 aufgelegte Deutsche Mittelstandsanleihen Fonds (ISIN LU0974225590) investiert in Anleihen von Unternehmen des deutschen Mittelstands. Das Fondsvolumen betrug zuletzt rund 130 Millionen Euro. Zum 01.01.2022 hat die IPConcept (Luxembourg) S.A. die Verwaltung des DMAF übernommen. Mitte Januar wurde die Berechnung des Fondswertes, die Berechnung des Anteilpreises, und damit auch die Ausgabe und Rücknahme von Anteilscheinen ausgesetzt. Grund war die 7,50% Verius-Anleihe des Securo Pro Lux. Die Berechnung des Nettoinventarwertes des Verius Immobilienfinanzierungsfonds wurde zuvor ausgesetzt. Probleme gab es auch bei weiteren Investments des Fonds Deutsche Mittelstandsanleihen, wie Deutschen Lichtmiete oder Eyemaxx, bei denen jeweils Insolvenzverfahren eröffnet und staatsanwaltschaftliche Ermittlungen eingeleitet wurden.

Die Anleger*innen können ihre Anteile nicht nur nicht mehr zurückgeben, sondern müssen sich mit drohenden Verlusten auseinandersetzen, wenn die Kapitalverwaltungsgesellschaft IPConcept die Anleihen zu Kursen unterhalb des Einstandspreises veräußert. Mit der Eröffnung des Liquidationsverfahrens wurde der Anteilscheinhandel für den Fonds beendet.

Das können Anleger tun, um Ausfälle zu vermeiden

Für die betroffenen Anleger*innen stellt sich vor allem die Frage, wer haftet, wenn ein Wertpapier Verluste einbringt. Mittelstandsanleihen erfreuten sich Anfang der 2010er Jahre zunehmender Beliebtheit. Da sie oft mit einer Stückelung in Höhe von 1.000 Euro vertrieben wurden, zeichneten auch viele Privatanleger*innen Mittelstandsanleihen. Ist der Zins einer Anleihe deutlich höher als der Zins des Marktumfeldes oder des risikolosen Zins, kann dies auf eine besonders risikoreiche Investition hindeuten. Der Deutsche Mittelstandsanleihen Fonds hatte auch in der Niedrigzinsphase jährliche Renditen von mehr als vier Prozent eingespielt, dafür aber hohe Risiken in Kauf genommen. Eine Mittelstandsanleihe ist jedoch eine spekulative Geldanlage. Insolvenzen oder Zahlungsausfälle können im schlimmsten Fall zum Totalverlust des investierten Geldes führen.

Da Anleger*innen das Risiko einer Geldanlage zunächst selbst tragen, müssen sie auch in die Lage versetzt werden das jeweilige Risiko anhand der verfügbaren Informationen auch richtig einzuschätzen. Werden ihm Informationen von Dritter Seite vorenthalten sind die Informationen missverständlich oder falsch, kann dies zu Schadensersatzansprüchen führen. Daher stellt die richtige und vollständige Information einen wichtigen Schwerpunkt in der Haftungssystematik des Kapitalanlagerechts dar.

  • Grundsätzlich haften Vermittler oder Bankberater, wenn auf eintretende Risiken nicht ausreichend hingewiesen wurde.
  • Denkbar ist auch eine Prospekthaftung, wenn die Verkaufsprospekte entsprechende Fehler aufweisen.
  • Sollte auf die anfallenden Provisionen nicht hingewiesen worden sein, haften sowohl Banken als auch unter Umständen Finanzvertriebe für den entstandenen Schaden.

Schadensersatzansprüche prüfen lassen

Wir empfehlen Betroffenen die Prüfung möglicher Schadensersatzansprüche. Diese können sich aus Prospekthaftung oder aus einer Falschberatung ergeben. Im Falle einer erfolgreichen Geltendmachung von Schadensersatzansprüchen würden Anleger*innen so gestellt werden, als ob sie das Investment nie erworben hätten.

Unsere Kanzlei berät und vertritt Anleiheinhaber*innen bundesweit. Als eine der größten Kanzleien für Bank- und Kapitalmarktrecht in Deutschland haben wir größte Erfahrung im außergerichtlichen und gerichtlichen Vorgehen auf diesem Gebiet.

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Autorin

Annekatrin Schlipf, Diplom-Wirtschaftsjuristin (FH)
Anwaltskanzlei Aslanidis, Kress & Häcker-Hollmann