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König & Cie. Renditefonds 73 “Produktentanker-Fonds IV“ in Seenot

Veröffentlicht von Andreas Frank am 29. Juni 2017

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Die bisherige wirtschaftliche Entwicklung des geschlossenen Schiffsfonds König & Cie. Renditefonds 73 “Produktentanker-Fonds IV“ (bestehend aus den Schiffsgesellschaften MT „KING DANIEL“ Tankschiffahrts GmbH & Co. KG und MT „KING DOUGLAS“ Tankschiffahrts GmbH & Co. KG) war für die Anleger durchweg enttäuschend. Von den prospektierten Kapitalrückflüssen von bis zu 219 % sind die Anleger weit entfernt. Ob und in welcher Höhe zukünftig noch Ausschüttungen bzw. Rückflüsse an die Anleger erfolgen, ist völlig ungewiss.

König & Cie Produktentanker-Fonds IV: Aktuelle Situation

Die Geschäftsführung weist im Geschäftsbericht 2015 darauf hin, dass Ausschüttungen an die Standard- und Vorzugskommanditisten erst wieder erfolgen, wenn die entstandenen Vorabgewinnsansprüche ausgezahlt und das neue Kapital zurückgezahlt wurde. Dies könnte ab dem Jahr 2019 der Fall sein. Voraussetzung ist allerdings, dass die Charterraten auf dem derzeitigen Niveau von USD 22.000,- pro Tag verbleiben. Anleger sollten sich über die folgenden Umstände im Klaren sein und sich über rechtliche Handlungsmöglichkeiten informieren:

  • Es herrscht seit 9 Jahren eine Krise auf den Schiffsmärkten.
  • Die Anleger erhalten keine Ausschüttungen mehr seit über 5 Jahren.
  • Fonds hat eine schlechte Einnahmesituation aufgrund des Einbruchs der Charterraten.
  • Die Schiffswerte sind gesunken und führte zum Bruch der Loan-To-Value-Klausel, d. h. Verhältnis Darlehensverbindlichkeit zum Wert der Schiffe mit 60 % wurde überschritten.
  • Forderung der finanzierenden Bank auf Sondertilgungen und keine Auszahlungen an die Anleger bis die Loan-To-Value-Klausel eingehalten wird.
  • Erfordernis eines Betriebsfortführungskonzepts durch Wiedereinzahlung bereits erhaltener Auszahlungen und vier Tilgungsstundungen.
  • Drohende Insolvenz der Komplementärin King „D“ Tankschiffahrts Verwaltungs GmbH.
  • Zweitmarktwert zuletzt am 12.06.2017 für das Standardkapital bei gerade einmal 9 %.
  • Es besteht aktuell kein Handel mehr bezüglich des Vorzugskapitals und Sanierungskapitals.

Schiffsfonds  – unternehmerische Beteiligungen mit erheblichen Haftungsrisiken

Den meisten Anlegern war beim Erwerb des König & Cie. Renditefonds 73 “Produktentanker-Fonds IV“ nicht bewusst, dass sie in eine geschlossene Fondsbeteiligung des Grauen Kapitalmarktes investierten. Die Funktionsweise dieser unternehmerischen Beteiligung mit erheblichen Risiken war vielen Anlegern unklar. Gerät ein geschlossener Fonds in Schieflage, können Anleger ihr gesamtes eingesetztes Kapital verlieren. Die Berater haben den Anlegern meist nur die Vorteile dieser Beteiligung dargestellt. Die meisten Anleger dieses Fonds berichten uns, dass sie bei der Anlageberatung von ihrem Berater nicht ordnungsgemäß über die bestehenden Risiken und Nachteile aufgeklärt wurden. Primäres Anlageziel war die Altersvorsorge und ein sicherer Vermögensaufbau. Eine Aufklärung über die hohen Risiken dieses Fonds und die fließenden Provisionen erfolgte so gut wie nie.

Risikoaufklärung bei einer Anlageberatung zwingend erforderlich

Zu einer anleger- und objektgerechten Beratung gehört auch eine umfassende Risikoaufklärung. Sollten Anleger des König & Cie. Renditefonds 73 “Produktentanker-Fonds IV“ von ihrem Anlageberater nicht umfassend über die Risiken und Nachteile ihrer Beteiligung aufgeklärt worden sein, bestehen häufig Schadensersatzansprüche.

In zahlreichen Gerichtsurteilen wurde zudem festgestellt, dass die beratende Bank beim Vertrieb geschlossener Fonds Rückvergütungen (Kick-Backs/versteckte Provisionen) gegenüber dem Anleger offenlegen muss.

Schadensersatzverfahren wegen mangelhafter Anlageberatung zeitlich nicht unbeschränkt möglich

Schadensersatzansprüche der Anleger des König & Cie. Renditefonds 73 “Produktentanker-Fonds IV“ können nur bis zum Eintritt der Verjährung geltend gemacht werden. Die absolute Verjährung tritt immer genau zehn Jahre nach dem Beitritt zum Fonds ein. Der Vertrieb dieses Fonds begann im Frühjahr 2008. Aus aktuellem Anlass hat unsere Kanzlei Aslanidis, Kress und Häcker-Hollmann am 27. Juni 2017 eine Telefonkonferenz für die Gesellschafter dieses Fonds durchgeführt. Wir haben über den gesamten Sachverhalt informiert und Lösungsansätze aufgezeigt, um die Bündelung der Gesellschafterinteressen auf Fondsebene voranzutreiben und das investierte Geld zurückzuerhalten. Die Resonanz auf diese Veranstaltung war sehr groß, so dass wir interessierten Anlegern auch im Nachgang noch detaillierte Informationen zukommen lassen können.

König & Cie Produktentanker-Fonds: Kostenfreie Ersteinschätzung für geschädigte Anleger

Anlegern dieses Fonds wird empfohlen, ihre Ansprüche zeitnah durch einen auf Kapitalanlagerecht spezialisierten Rechtsanwalt prüfen zu lassen. Kontaktaufnahme: Über unser Kontaktformular haben Anleger geschlossener Fonds die Möglichkeit, sich mit uns in Verbindung zu setzen und sich umfassend über die in ihrem Fall bestehenden Möglichkeiten informieren zu lassen.

Andreas Frank

Autor

Andreas Frank, Rechtsanwalt
Anwaltskanzlei Aslanidis, Kress & Häcker-Hollmann