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Flybe Insolvenz – HEH Flugzeugfonds betroffen

Veröffentlicht von Christopher Kress am 06. März 2020
Aktualisiert am 10. Februar 2025
Flugzeug-am-Boden

Die britische Regionalfluggesellschaft Flybe hat Insolvenz angemeldet. Die Fluggesellschaft hat ihren Betrieb in der Nacht zum 5. März 2020 eingestellt. Die Airline hatte bereits seit längerem Probleme, nun kamen die Folgen des Coronavirus hinzu. Von der Insolvenz von Flybe sind insgesamt elf Flugzeugfonds des Initiators HEH Hamburger EmissionsHaus GmbH & Cie. KG betroffen, da Flybe ein Vertragspartner von HEH ist, der Regionalflugzeuge für die Airline finanziert hat.

Flybe meldete für die erste Hälfte des Geschäftsjahres 2018/2019 rückläufige Geschäftszahlen. Im November 2018 stellte sich das Unternehmen zum Verkauf. Ein Käuferkonsortium bestehend aus Cyrus Capital, Stobart Group und Virgin Atlantic hat Flybe übernommen. Einem Bericht von aerotelegraph zufolge befand sich Flybe seit Januar 2020 in akuten Liquiditätsschwierigkeiten. Der Ausbruch der Coronavirus-Epidemie führte auch bei Flybe zu einem Einbruch der Buchungen.

Flybe Vertragspartner von HEH Flugzeugfonds

Die 1979 gegründete Fluggesellschaft Flybe ist Leasingnehmer in zahlreichen deutschen Flugzeugfonds des Hamburger Initiators HEH. Bereits Ende 2018 wurde bekannt, dass HEH die Anleger in einem Zwischenbericht über die damalige Entwicklung bei Flybe informiert hat. Alle Fonds haben die Leasingraten von Flybe vollständig erhalten, die Kapitaldienste für die Fremdfinanzierungen wurden planmäßig bedient. Dennoch werden die Fonds die Auszahlungen an die Anleger „zur Stärkung der Liquidität“ vorerst „zurückstellen“, so der Brancheninformationsdienst fonds online professionell.

Folgende geschlossene Flugzeugfonds von HEH haben Flugzeuge an Flybe vermietet:

  • Flugzeugfonds 9 flybe. Edinburgh
    HEH Aviation „Edinburgh“ Beteiligungsgesellschaft mbH & Co. KG
  • Flugzeugfonds 10 flybe. Leeds
    HEH Aviation „Leeds“ Beteiligungsgesellschaft mbH & Co. KG
  • Analysen flybe. Liverpool Flugzeugfonds 11
    HEH Aviation „Liverpool“ Beteiligungsgesellschaft mbH & Co. KG
  • Beteiligungsangebot 5 flybe. London
    HEH Aviation „London“ Beteiligungsgesellschaft mbH & Co. KG
  • Beteiligungsangebot 6 flybe. Hamburg
    HEH Aviation „Hamburg“ Beteiligungsgesellschaft mbH & Co. KG
  • Beteiligungsangebot 7 flybe. Exeter
    HEH Aviation „Exeter“ Beteiligungsgesellschaft mbH & Co. KG
  • Beteiligungsangebot 8 flybe. Manchester
    HEH Aviation „Manchester“ Beteiligungsgesellschaft mbH & Co. KG
  • Beteiligungsangebot 9 flybe. Newcastle
    HEH Aviation „Newcastle“ Beteiligungsgesellschaft mbH & Co. KG
  • Beteiligungsangebot 10 flybe. Bristol
    HEH Aviation „Bristol“ Beteiligungsgesellschaft mbH & Co. KG
  • Beteiligungsangebot 11 flybe. Birmingham
    HEH Aviation „Birmingham“ Beteiligungsgesellschaft mbH & Co. KG
  • Cologne Beteiligungsangebot 12
    HEH Aviation „Cologne“ Beteiligungsgesellschaft mbH & Co. KG
  • Southampton Flugzeugfonds 15
    HEH Aviation „Southampton“ Beteiligungsgesellschaft mbH & Co. KG

Update September 2020

In letzter Zeit kämpfen viele Fluggesellschaften ums Überleben. Die Corona-Krise hat den Luftverkehrsmarkt durch Reisebeschränkungen schwer getroffen und wird noch lange nachwirken. Der internationale Flugverkehr ist durch die Corona-Pandemie fast zum Erliegen gekommen. Probleme mit der Zahlung von Leasingraten hat derzeit auch die Fluggesellschaft Air Nostrum. Die spanische Fluggesellschaft mit Sitz in Valencia ist Kooperationspartner von Iberia und fliegt unter der Marke Iberia Regional exklusiv für Iberia. Bei dem Fonds HEH Barcelona wurde beispielsweise die Zahlung der Leasingraten bis zum 30. 09. 2020 gestundet. Bei folgenden HEH Flugzeugfonds ist Air Nostrum Leasingnehmer: HEH Aviation “Alicante” GmbH & Co. geschlossene Investment-KG, HEH Aviation “Bilbao” GmbH & Co. geschlossene Investment-KG, HEH Aviation „Madrid“ GmbH & Co. geschlossene Investment-KG, HEH Aviation “Malaga” GmbH & Co. geschlossene Investment-KG, HEH Aviation “Palma” GmbH & Co. geschlossene Investment-KG, HEH Aviation „Sevilla“ Beteiligungsgesellschaft mbH & Co. KG, HEH Aviation „Valencia“ Beteiligungsgesellschaft mbH & Co. KG.

Spezielle Risiken bei Flugzeugfonds

Die besonderen Risiken von Flugzeugfonds aus Anlegersicht liegen vor allem in der Anschlussvermietung und dem Verkauf des Flugzeugs. Nicht immer lassen sich geeignete Partner finden, die bereit sind, ein gebrauchtes Flugzeug zu kaufen oder zu leasen. Dieses Risiko hat sich für die betroffenen HEH Flugzeugfonds durch die Insolvenz von Flybe realisiert. Bei ausländischen Vertragspartnern können neben Währungsrisiken auch weitergehende Haftungsrisiken bestehen, da sich viele gesetzliche Regelungen in anderen Ländern von z.B. deutschen Vorschriften unterscheiden.

Flybe Insolvenz: Was können betroffene HEH Flugzeugfonds-Anleger tun?

Betroffene Anleger von Flugzeugfonds haben die Möglichkeit, die mit Flugzeugfonds verbundenen Risiken sowie ihre in Betracht kommenden Ansprüche aus Falschberatung oder Prospekthaftung umfassend prüfen zu lassen. Die rechtliche Beurteilung und Empfehlung kann je nach Einzelfall unterschiedlich ausfallen. Darüber hinaus haben Anleger die Möglichkeit, sich rechtzeitig vor Eintritt der Verjährung über den Ausgang von Musterklagen von Flugzeugfonds zu informieren oder sich Sammelklagen nach dem Kapitalanleger-Musterverfahrensgesetz anzuschließen.

Achtung: Verjährung der Schadensersatzansprüche

Anleger sollten unbedingt die Verjährung beachten, denn nach Beginn der Verjährung können Ansprüche auf Rückabwicklung nicht mehr durchgesetzt werden. Die absolute Verjährung tritt immer genau zehn Jahre nach der Unterzeichnung der Beitrittserklärung zum Fonds ein. Nach Ablauf dieser Frist bleiben die Durchsetzung von Schadensersatzansprüchen und die Möglichkeit zur Rückabwicklung der Beteiligung dauerhaft verwehrt.

AKH-H ist seit 25 Jahren auf das Kapitalanlagerecht spezialisierte Kanzlei und ausschließlich auf Verbraucherseite tätig. Wir bieten eine schnelle und kostenlose Ersteinschätzung Ihrer Ansprüche auf Schadensersatz und übernehmen auch die Deckungsanfrage bei Ihrer Rechtschutzversicherung.

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