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Rückzahlung von Glücksspielverlusten: Aktuelles Urteil gegen Rootz Limited

In einem von der Kanzlei AKH-H vertretenen Fall zur Rückforderung von Verlusten aus Online-Glücksspielen hat das Landgericht Darmstadt die Betreiberin von wildz.com und caxino.com, die Rootz Limited, zur vollständigen Rückzahlung der geltend gemachten Verluste in Höhe von 11.500,- Euro nebst Zinsen verurteilt (Urteil vom 30.09.2024, Az. 26 0 236/22, noch nicht rechtskräftig).
Hintergrund des Falls wegen Rückzahlung von Glücksspielverlusten
Unser Mandant hatte zwischen dem 21. Juni 2019 und dem 21. Juni 2021 auf den deutschsprachigen Webseiten des maltesischen Glücksspielanbieters Rootz Limited an mehreren Glücksspielen teilgenommen und dabei Verluste in Höhe von insgesamt 11.550,- Euro erlitten. Diese Summe setzt sich zusammen aus 7.150 Euro auf der Seite wildz.com und 4.400 Euro auf der Seite caxino.com. Die Rootz Limited verfügte in diesem Zeitraum zwar über eine maltesische, nicht aber über eine deutsche Glücksspiellizenz. Der geschädigte Spieler verlangte vor Gericht die Erstattung seiner Verluste und argumentierte, dass ihm die Rechtswidrigkeit des Angebots zunächst nicht bewusst gewesen sei, da die Website in deutscher Sprache angeboten wurde und auch der Kundenservice in deutscher Sprache verfügbar war. Dies habe bei ihm den Eindruck erweckt, dass das Angebot rechtmäßig sei. Die entscheidende Frage war, ob der Kläger trotz der Teilnahme an einem illegalen Glücksspiel seine Verluste zurückerstattet bekommen konnte.
Entscheidung des Gerichts Darmstadt
Das Landgericht Darmstadt hat festgestellt, dass der zwischen dem Spieler und der Rootz Limited geschlossene Rahmenvertrag gemäß § 134 BGB nichtig ist, weil das Angebot der Beklagten gegen den Glücksspielstaatsvertrag (GlüStV) 2012 verstößt. Nach § 4 Abs. 4 GlüStV war die Veranstaltung von Glücksspielen im Internet in Deutschland zum maßgeblichen Zeitpunkt verboten.
An der Unwirksamkeit des Vertrages ändert sich nach Ansicht des LG Darmstadt auch nichts dadurch, dass das gesetzliche Verbot nur den Anbieter, nicht aber den Spieler trifft. Das Gericht begründete dies damit, dass es dem Sinn und Zweck des Verbots widerspreche, den Anbieter eines unerlaubten Glücksspiels von jeglicher Haftung freizustellen. Dies würde den Schutz der Spieler vor ruinösem Glücksspiel unterlaufen und die Spielsuchtgefahr fördern.
Auch der Versuch der Beklagten, sich auf den Rückforderungsausschluss des § 817 Satz 2 BGB zu berufen, scheiterte. Nach dieser Vorschrift kann die Rückforderung ausgeschlossen sein, wenn der Leistende vorsätzlich gegen ein gesetzliches Verbot verstoßen hat. Das Gericht stellte jedoch fest, dass der Kläger weder vorsätzlich noch wissentlich gegen ein Gesetz verstoßen habe. Der Kläger habe glaubhaft gemacht, dass ihm die Rechtswidrigkeit des Angebots zum Zeitpunkt der Teilnahme nicht bewusst gewesen sei und die Rootz Limited habe das Gegenteil nicht beweisen können.
Im Ergebnis entschied das Landgericht Darmstadt zugunsten des Klägers und verurteilte die Beklagte zur Rückzahlung aller verlorenen Spieleinsätze in Höhe von 11.550,- Euro nebst Zinsen.
Geld zurück vom Online Casino: Was können Betroffene tun?
Das Urteil des LG Darmstadt zeigt, dass Spieler*innen, die durch illegales Online-Glücksspiel finanzielle Verluste erleiden, trotz ihrer Teilnahme an diesen Spielen unter bestimmten Umständen einen Rückzahlungsanspruch haben. Wichtig ist die Unterstützung durch eine erfahrene spezialisierte Rechtsanwaltskanzlei, denn die Rechtslage verbessert sich deutlich und zu Recht zugunsten der geschädigten Spieler*innen. Die sehr verbraucherfreundliche Rechtsprechung setzt sich mit dem Urteil des Landgerichts Darmstadt fort.
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